Der bleifreie PC: Ganz oder gar nicht

Einmal bleifrei – immer bleifrei

Chiphersteller und auch Hersteller von Modulen, wie beispielsweise Grafikkarten, Speicherriegeln oder ähnlicher Baugruppen sind nun gezwungen, zwei elektrisch identische Bausteine für die beiden Löttechniken auf Lager zu halten. Das bedeutet zwei Bestellnummern und doppelte Lagerhaltung. Dabei ist weiterhin darauf zu achten, die Bauteile nicht zu mischen. Denn alte Bauteile sollten nicht mit den neuen Loten verbaut werden.

Platinen, die mit bleifreien Loten verarbeitet wurden, dürfen auch nur mit bleifreien Loten repariert werden. Und das Ganze gilt auch umgekehrt. Der wichtigste Grund: Beim Zusammentreffen der Silberlegierungen mit dem "alten" Lötzinn können neue Legierungen entstehen, deren Schmelzpunkt um die 150 Grad liegt. Thermisch belastete Lötstellen, beispielsweise in der Nähe von Hochlastwiderständen, Leistungshalbleitern oder Prozessoren können solche Lötstellen schon unterhalb von 150 Grad "erweichen" und dann für den vorzeitigen Ausfall des Gerätes sorgen.

Da ab dem 1.7.2006 bleihaltiges Lötzinn wohl nicht mehr so einfach gekauft werden kann, sollten besonders Reparaturbetriebe sich schnellstmöglich noch ein paar Rollen von dem alten Lötzinn zur Seite legen. Denn für Reparaturen darf es ja weiter verwendet werden.