DECT jetzt auch fit für die USA

Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) hat mit DECT@ISM eine Funklösung für schnurlose Telefone entwickelt, mit der jetzt auch US-Bürger DECT-Geräte (Digital Enhanced Cordless Telecommunication) nutzen können.

Dies war bisher nicht möglich, da das DECT-Frequenzband (1,88 - 1,9 GHz) sich mit dem US-Mobilfunknetz überschneidet. Die Lösung des Fraunhofer IIS jedoch nutzt das weltweit verfügbare ISM-Band für die Übertragung von Sprache und Daten. DECT@ISM funkt auf einer Frequenz von 2,4 GHz, die auch von WLAN-Geräten genutzt wird.

Die Ingenieure des Fraunhofer-Instituts haben ihre DECT-Plattform in verschiedene Module aufgeteilt. Ein gemeinsames Basisband-Modul für alle Geräte lässt sich mit Hochfrequenz-Einheiten kombinieren, die wahlweise auf 1,9 oder 2,4 GHz senden. Die Teilung soll die kostengünstige Produktion von Geräten für den europäischen und amerikanischen Markt ermöglichen.

DECT@IISM ist an den bereits vorhandenen europäischen DECT-Standard angepasst: Dieser schreibt vor, dass während des gesamten Telefonats oder der Datenübertragung nur eine Frequenz benutzt wird. Nur bei Störungen etwa durch andere DECT-Systeme darf die Frequenz gewechselt werden. Im amerikanischen ISM-Band ist dies jedoch nicht erlaubt.

Daher haben die Fraunhofer-Ingenieure ihre Funklösung angepasst. Die Änderungen erfolgen in der Bitübertragungs- und Medienzugriffsschicht, nicht aber in der Sicherungs- und Vermittlungsschicht. Die Systemeigenschaften von DECT bleiben damit laut dem Fraunhofer IIS erhalten.

Nähere Informationen zu DECT bietet der Report DECT: Die Alternative zu Bluetooth. (jma)