Multi-Boot

Das neue Windows 10 parallel zu Windows 7 oder 8.1 nutzen

Zwei Windows-Systeme parallel auf getrennten Partitionen nutzen

Nach dem Erstellen des neuen Festplattenbereichs mit Easeus Partition Master: Die neue Partition „Windows 10“ ist noch leer, also nicht mit Daten belegt.
Nach dem Erstellen des neuen Festplattenbereichs mit Easeus Partition Master: Die neue Partition „Windows 10“ ist noch leer, also nicht mit Daten belegt.

Beide Windows-Versionen lassen sich nicht nur über eine virtuelle Festplatte parallel nutzen, sondern auch über zwei verschiedene Partitionen. Diese Option bietet zudem die Möglichkeit, Windows 10 frisch zu installieren oder das vorhandene System upzudaten.



So geht’s: Legen Sie auf der Festplatte zunächst eine neue Partition mit dem einfach zu bedienenden Programm Easeus Partition Master an.

Wichtig zur Größe der neuen Partition: Wenn Sie Windows 10 neu installieren möchten, reichen 30 GByte aus. Wollen Sie Ihr bestehendes System updaten, benötigt der neue Festplattenbereich mindestens den Platz der bisherigen C-Partition plus 25 GByte. Welche der bestehenden Partition Sie am besten verkleinern, hängt von der Harddisk-Größe sowie der Partitions- und Datenstruktur Ihres PCs ab. Achten Sie darauf, die Partitionen eindeutig zu bezeichnen, etwa mit „Windows 8.1“, „Windows 10“ oder ähnlich.

Hintergrund: Das sind virtuelle Festplatten

Seit Windows 7 sind virtuelle Festplatten im VHD-Format eine wichtige Komponente für Backups, Boot-Manager und die Datenträgerverwaltung. Das VHD-Format (Virtual Hard Disks = Virtuelle Festplatten) dient seit Langem als Image-Format für Microsofts Virtualisierungssoftware Virtual PC beziehungsweise Hyper-V. Diese Aufgabe erfüllt es weiterhin. Seit Windows 7 wird das VHD-Format aber weit über die Virtualisierung hinaus durch Systemkomponenten unterstützt.

VHD für Systemabbilder: Virtuelle Festplatten im VHD-Format entstehen auch bei der Komplettsicherung des Systems. Ein Laden (Mounten) der VHD, etwa um gezielt bestimmte Daten zu extrahieren, ist möglich.

Virtuelle Festplatten erstellen und laden: Die Datenträgerverwaltung von Windows 10 bietet im Menü „Aktion“ die Punkte „Virtuelle Festplatte erstellen“ und „Virtuelle Festplatte anfügen“. Anfügen meint das Laden einer bestehenden VHD: Der Inhalt der VHD wird als neues Laufwerk geladen und erscheint im Explorer. Das Erstellen einer neuen VHD über die Datenträgerverwaltung ist nur bei reinen Daten-Containern sinnvoll – eine boot-fähige oder als virtuelles System nutzbare VHD entsteht über die Virtualisierungssoftware Hyper-V.

Auf diese leere Partition lässt sich Windows 10 nun von der DVD oder vom USB-Stick frisch installieren. Alternativ klonen Sie mit Easeus Disk Copy Ihr bestehendes Windows 7 oder 8.1 auf die neue Partition und aktualisieren dieses dann auf das neue Betriebssystem. Dazu stecken Sie einen leeren USB-Stick an den PC, starten das Copy-Tool, wählen die USB-Option und klicken auf „Proceed“. Easeus Disk Copy erstellt aus dem Stick ein boot-fähiges Medium auf Linux-Basis, von dem Sie anschließend Ihren PC neu booten.

Nach dem Neustart klicken Sie auf der Programmoberfläche von Easeus Disk Copy „Next -> Partition Copy“. Im Fenster „Select source partition“ wählen Sie das mit „Windows 7“ (oder mit „Windows 8.1“) bezeichnete Laufwerk, bestätigen zweimal mit „Next“, aktivieren im Fenster „Select destination location“ als Zielpartition „Windows 10“ und starten den Klonprozess. Wenn Sie nun den Stick entfernen, startet wieder das Original-Windows.

Bedingt durch das starre Kopieren des Disk-Copy-Tools inklusive Laufwerksbezeichnung benennen Sie das zweite (!) mit „Windows 7“ (beziehungsweise „Windows 8.1“) bezeichnete Laufwerk mit der F2-Taste erneut in „Windows 10“ um und vergrößern mit Easeus Partition Master den Festplattenbereich auf die ursprüngliche Größe der neu erstellten Partition.