Cyborgs: Wie nah sind wir dran?

Roboter mit Rattenhirnen

In einem Experiment, das in gewisser Weise das Gegenteil zur Forschung an einem künstlichen Hippocampus darstellt, haben MIT-Forscher einen Roboter entwickelt, dessen Schaltkreise echte Neuronen von Rattenembryos enthalten. An der Georgia Tech and Emory University existiert sogar schon ein mobiler Roboter, den Rattenneuronen auf einem Siliziumchip steuern.

Das Verfahren zeigt ein interessantes mentales Bild. Forscher tröpfeln eine Lösung aus Rattenhirn direkt auf einen Siliziumchip. Die Neuronen senden Impulse, wie sie das gewöhnlich tun. Die Signale werden von Elektroden aufgenommen, durch einen Verstärker geschickt und dann drahtlos an den Roboter weitergeleitet.

Natürlich gibt es keinen Grund anzunehmen, dass zufällig erzeugte Impulse von Rattenneuronen in einer Pfütze auf einem Computerchip irgendetwas mit den Bewegungen eines Roboters zu tun hätten. Allerdings haben die MIT-Forscher eine Feedback-Funktion eingebaut. Der Roboter besitzt Sensoren, die Daten über seine Umgebung sammeln; diese Daten werden zu den Rattenneuronen zurückgeschickt.

Die Forscher hoffen, dass sich aus dieser Feedback-Schleife ein Lernprozess entwickelt. Was Rattenneuronen aus dieser Art von Feedback genau lernen könnten, ist nicht klar, aber die Resultate sollten interessant sein. (ala / übersetzt von Wolfgang Grüner)