Trotz hoher Arbeitslosigkeit

China mangelt es an Facharbeitern

Die aufstrebende Wirtschaftsmacht China kämpft mit ernsten Problemen am Arbeitsmarkt. Obwohl ein großer Mangel an Facharbeitern besteht, herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Jährlich wächst das Arbeitskräfteangebot um 20 Mio. Arbeiter, für die jedoch nur zwölf Mio. Jobs verfügbar sind.

Chinas Arbeitsminister Tian Chengping hat dieses Thema am Rande des jährlichen Nationalen Volkskongresses in Peking angesprochen, berichtet die BBC. Er zeigte sich zuversichtlich, dass China dieses Jahr zehn Millionen Arbeitsplätze schaffen und die urbane Arbeitslosigkeit langfristig unter 4,5 Prozent halten kann.

Zahlen über die Beschäftigungssituation beziehen sich in China lediglich auf urbane Regionen. Kenner der Situation schätzen, dass die tatsächliche Zahl der Beschäftigungslosen weitaus höher ist, als staatliche Stellen dies angeben. Neben der Tatsache, dass Unternehmer sich über schlecht ausgebildete Facharbeiter beschweren, haben auch Universitätsabsolventen mit Problemen am Arbeitsmarkt zu kämpfen. Zunehmend mehr Chinesen können sich eine akademische Ausbildung leisten, was den Konkurrenzdruck unter Akademikern weiter verstärkt.

Unternehmer kritisieren auch, die neue chinesische Beschäftigungspolitik würde die Situation eher weiter verschärfen als verbessern. Neue Bestimmungen erhöhen die Zahl der unbefristeten Verträge für Arbeiter sowie die Beiträge für Pensionen und Versicherungen seitens der Unternehmen. Der Arbeitsminister verteidigt die restriktivere Gesetzgebung: "Wachsende Beschäftigungszahlen sowie eine attraktive Umgebung für Investitionen schließen nicht den Schutz von Arbeitern sowie harmonische Arbeitsverhältnisse aus." Die strengere Beschäftigungspolitik ist eine Reaktion auf Beschwerden über schlechte Arbeitsbedingungen und unausgezahlte Löhne. (pte/cvi)