CeBIT: AMDs Hammer kommt mit Backblech

AMD nutzt die CeBIT, um im Hinterzimmer seines Standes die beiden Hammer-Prozessoren zu zeigen. Angaben zur Taktfrequenz gibt es jedoch immer noch nicht. Dafür war aber eine radikale Methode zur Kühlkörpermontage zu entdecken.

Die beiden größten Prozessor-Neuerungen der letzten Monate hatte AMD auf der Comdex (Athlon XP mit Thoroughbred-Kern) und während des MPF (erste Hammer-Demos) bereits gezeigt. Für die CeBIT war das Pulver also verschossen, auch wenn der von uns bereits getestete Athlon XP 2100+ seit dem ersten Messetag ausgeliefert wird.

Folglich zeigte AMD in Hannover nur die schon bekannten Prototypen der Hammer-Systeme. Den in 0,13 Mikron gefertigten Athlon XP (Codename Thoroughbred, englisch für "Vollblut") ließ man gleich ganz im Stall, sprich zu Hause.

Wer eines der Solo-2-Motherboards jedoch umdrehte, konnte sehen, wie AMD sein seit Jahren konstantes Problem der Kühlkörpermontage gelöst hat. Wie schon beim Socket A wird der Kühler von oben mit einer quer verlaufenden Federklammer gehalten.

Da Hammer aber größere und schwerere Kühler braucht, werden die auf das Mainboard wirkenden Kräfte größer. Intel hat sich beispielsweise beim Socket 478 damit beholfen, dass der Kühler das Board ausdrücklich etwas durchbiegen soll. Für Stabilität sorgen dabei die spezielle Verlötung des Sockels und der Rahmen. Bei AMD geht man einen Schritt weiter.

Die Rückseite der Solo-2-Boards ziert ein massives Stahlblech, das nicht nur den verschraubten Kühler hält. Es fängt auch die Kräfte der Klammer auf, so dass das Board sich nicht verbiegen kann. Das in Hannover gezeigte Konzept bezeichnet AMD nicht als endgültig, ein Blech auf der Rückseite soll es aber in jedem Fall geben. Damit löst AMD auch das Problem, dass manche Mainboard-Hersteller die für den Athlon XP empfohlenen vier Löcher zur Montage von großen Kühlern nicht anbringen.

Für hartnäckige Übertakter und Gehäuse-Veredler bietet AMDs Hammer-Blech eine neue Spielwiese. Wahrscheinlich wird wohl schon bald über die Wärmeleitfähigkeit von verschiedenen Schrauben und Kupfer-Profilen auf Board-Rückseiten diskutiert. Optisch fokussiert kann man sich auch eine Karbon-Platte oder transluzentes Hartplastik als Hammer-Halter vorstellen.

Darüber macht sich AMD jedoch noch keine Gedanken. Stattdessen ist man tunlich bemüht, die Taktfrequenzen des Hammer geheim zu halten. Der Prozessor soll "konkurrenzfähig im Rahmen eines 64-Bit-Prozessors" sein, hieß es. Mindestens die 800 MHz eines Itanium oder das eine Gigahertz seines Nachfolgers McKinley darf man also wohl auch für den Hammer erwarten.

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