Grundlagenserie Business Intelligence

Business Intelligence (Teil 9): Drei Fallbeispiele aus der Praxis

Performance durch 64-Bit-Umgebung

Trotz der Archivierung von Altdaten hat die zu verarbeitende Datenmenge in den letzten drei Jahren um 120 Prozent zugenommen. Die Anzahl der ins Data Warehouse übernommenen Quellobjekte, wie etwa Tabellen, hat sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt, nämlich von 435 auf 947. In der Vergangenheit konnte eine kritische Verlängerung der Verarbeitungsprozesse meist durch den Austausch oder die Aufrüstung der vorhandenen Hardware vermieden werden.

Ende 2006 wurde jedoch in immer mehr Projekten ein Speicherbedarf erreicht, für den der bei 32-Bit-Umgebungen adressierbare Arbeitsspeicher nicht mehr ausreichte. Das dann notwendige Caching auf der Festplatte führte zu einer erheblichen, teilweise vierfachen Laufzeitverlängerung.

Es ist absehbar, dass sich die zu verarbeitende Datenmenge auch in naher Zukunft weiter deutlich erhöhen wird. Ähnliches gilt für die fachliche Komplexität der Mappings. Zahlreiche anstehende Projekte sollen nach heutigem Planungsstand mit neuen DWH-Funktionalitäten unterstützt werden. Neben der „normalen“ Projektbewirtschaftung müssen dabei auch neue Systeme, beispielsweise prädiktive BI-Systeme oder Data Mining-Werkzeuge, mit Quelldaten versorgt werden. Geplant sind auch Simulationen auf Basis von komplexen Datenbeständen und der Aufbau komplexer Analysesysteme in Echtzeit.

Um diese fachlichen Anforderungen adäquat und zeitnah umsetzen zu können, war eine bedarfsgerechte Soft- und Hardwareplanung unerlässlich. Hieraus abgeleitet hat die KKH die Beschaffung von entsprechender Hardware projektiert und bereits Testszenarien mit der 64-Bit-Version von PowerCenter durchgeführt.

„Dabei hat sich gezeigt, dass ein Performancegewinn von bis zu 300 Prozent möglich war“, so Detlef André. Der 64-Bit-Hardware-Konsolidierung schließt sich somit folgerichtig eine 64-Bit Software-Konsolidierung an, entsprechende Lizenzen für Oracle und SQL Server 2005 sind bereits vorhanden. Die neuen Server sowie das SAN sind bereits angeschafft, PowerCenter 8.1.1 in der 64-Bit-Ausführung wurde bereits in einer Testumgebung installiert. Im März 2007 wurde die bestehende PowerCenter-Produktionsumgebung auf die Version 8 migriert. Der Produktionsbetrieb der 64-Bit-Version startete dann im Sommer.