Blu-ray statt DVD: Alles blauer Dunst?

Inkompatibilität vorprogrammiert

Kürzlich erst wurde dem Blu-ray-Format ein weiterer Schlag versetzt. Das Steering Committee des DVD-Forums sprach sich dafür aus, am roten Laser festzuhalten, aber hochauflösende Videos Komprimierungsverfahren mit niedriger Bitrate zu benutzen. Der Konflikt innerhalb des DVD-Forums stellt sich grob skizziert dar als Streit zwischen Content-Produzenten wie Warner Brothers, die den roten Laser befürworten, und Hardware-Herstellern wie Philips, die im Lager der "Blauen" stehen.

Das Steering Committee beschrieb die Entscheidung dennoch als gütliche Einigung, die beiden Formaten ihren Platz zugestehe. Technisch betrachtet macht das sogar Sinn: Blu-ray ist für die Speicherung von hochauflösendem Fernsehen (HDTV) in Echtzeit besser geeignet, während ein Kodierungsverfahren mit niedriger Bitrate vorzuziehen ist für die Speicherung von Kinofilmen, die zeitversetzt abgespielt werden.

Für die Verbraucher heißt das allerdings: zwei nicht kompatible Technologien, für die zwei verschiedene Arten Player sowie zwei verschiedene Arten Medien benötigt werden. Und selbst das vom Steering Committee vorgeschlagene Kodierungsverfahren mit niedriger Bitrate ist keine wirkliche Lösung, denn das Committee hat nicht entschieden, welches Verfahren es nun sein soll. MPEG-4? Optimiertes MPEG-2? Da schweigen sie sich aus.