Bildung im Umbruch

Fernlehre über das Internet

"Bereits heute kann der Kursteilnehmer Geschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad der Ausbildungsinhalte steuern, das System berücksichtigt inhaltliche und didaktische Regeln bei der Führung durch die Lerninhalte. Künftig wird es sich flexibel an den jeweiligen Kenntnisstand des Kursteilnehmers anpassen", erläutert Prof. Bodo Urban, Leiter des Fraunhofer IGD Rostock. Ein weiterer Vorteil: In die kooperative Lehr- und Lernumgebung lassen sich Kommunikationslösungen wie Netmeeting oder Internet-Telefonie einbinden. Somit können sich die Lernenden jederzeit untereinander und mit den Tutoren beziehungsweise Experten austauschen. CMS-W3 wird bereits erfolgreich eingesetzt in der begleitenden Fernlehreunterstützung, in der universitären Ausbildung sowie in der berufsbegleitenden Weiterbildung.

Das dem CMS-W3 zugrundeliegende "Distance Education Netzwerk" besteht aus einem zentralen Server und mehreren regionalen Bildungszentren, die über das Internet miteinander verbunden sind. Studenten können sich mit dem Netzwerk über Einwahlpunkte an den Bildungszentren oder direkt über das Internet verbinden. Experten, Tutoren und Administratoren stellen die Verbindung direkt über das Internet her. Die Bildungszentren dienen den regionalen Studentengruppen als Treffpunkt. Hier werden sie in allen Fragen bezüglich ihres Fernstudiums unterstützt.

Auf der Grundlage dieses "Distance Education Scenario" unterstützt das CMS-W3 vier Nutzertypen: Experten erzeugen und verändern Kurse. Sie geben Online-Vorlesungen und verteilen Zensuren an die Studenten. Der Experte ist die Kontaktperson für fachliche Fragen, das heißt, er ist der zentrale Kursverantwortliche. Ein Tutor unterstützt die Studenten und Studentengruppen vor Ort. Er stellt die Verbindung zwischen Studenten und Experten sowie Administratoren dar. Der Tutor leitet und kontrolliert die Arbeit in der Studentengruppe, in dem er zum Beispiel Diskussionen und Gruppentreffen organisiert. Er kann auch teilweise für die Kontrolle der studentischen Arbeit zuständig sein. Schließlich leistet er technische Unterstützung für Studenten, die an Fernlehrekursen teilnehmen. Studenten studieren in einem oder mehreren Kursen des CMS-W3. Sie gehören genau je einer Studentengruppe pro Kurs an. Der Administrator schließlich ist für die Verwaltung des CMS-W3 verantwortlich. Er erzeugt, verwaltet und löscht Nutzer, Studentengruppen und Kurse.

Fernlehrekurse des CMS-W3 bestehen aus einer hierarchischen Struktur von Lehreinheiten, einem Diskussionsforum und einer Informationsseite mit den aktuellen Terminen. Lehreinheiten können HTML-Strukturen, druckbare Dokumente oder Testbeschreibungsdateien sein.

In den HTML-Strukturen können Studenten mit einem herkömmlichen WWW-Browser navigieren. Neben HTML-Dateien enthalten diese Strukturen auch andere Dokumenttypen wie zum Beispiel VRML-Modelle (Virtual Reality Modeling Language), Java Applets, Videodateien und so weiter. Druckbare Dokumente werden vom CMS-W3 auf den lokalen Rechner heruntergeladen und können von dort ausgedruckt werden. Sie dienen dem Offline-Studium. Tests und Übungen werden über eine Kommunikationsschnittstelle unterstützt, über die Java-Applets Ergebnisinformationen im System ablegen und später wieder abrufen können. CMS-W3 bietet drei Standard-Test- und Übungsmethoden an. Experten können weitere Methoden implementieren.