Android: Benutzerverwaltung für mehrere User verwenden

Lesen Sie, wie mehrere Personen bei Android 4 und 5 auf einem Smartphone oder Tablet mit jeweils eigener Umgebung arbeiten können.
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Vorkenntnisse:
Funktioniert mit: Android 4 Android 5
Foto: Bloomua - shutterstock.com

01Android-Version überprüfen

Ab der Android-Version 4.2.2 hat Google die Benutzerverwaltung für mehrere User auf einem Gerät eingeführt. Mit Android in der Version 4.3 hat Google die Funktionen der Benutzerverwaltung um Profile erweitert, und mit Android 5 wurden weitere Möglichkeiten integriert.

Wer noch eine ältere Version von Android auf seinem Gerät einsetzt, kann auch auf die kostenlose App SwitchMe setzen. Allerdings ist diese nicht so stabil wie die interne Benutzerverwaltung in Android 4.2.2 und neuer. Mit Android 5 brauchen Sie diese App meistens nicht. Außerdem läuft sie nicht auf allen Geräten. Für Noteinsätze ist die App aber durchaus geeignet. Außerdem funktioniert die App nur, wenn Sie das Android-Gerät gerootet haben. Sie sollten mit dieser App auch keine wichtigen Daten auf den Geräten speichern, da Datenverlust droht. Sinnvoll ist die App, wenn ein Tablet von mehreren Benutzern genutzt wird, die verschiedene Apps und Mail-Konten einsetzen sollen.


02Benutzerverwaltung aktivieren

Die Benutzerverwaltung in Android nehmen Sie in den Einstellungen über den Bereich Nutzer vor. Gibt es diesen Bereich bei Ihnen nicht, arbeiten Sie wahrscheinlich noch mit einer alten Android-Version. Erst ab 4.2.2 lassen sich Benutzer in Android anlegen. In Android 5 finden Sie dazu auch ein Icon im oberen Bereich der Oberfläche. Wischen Sie mit dem Finger zweimal nach unten, können Sie neue Benutzer anlegen und Einstellungen der Benutzer ändern, wenn Sie auf das Symbol tippen.

Ab Android 4.3 hat Google die Benutzerverwaltung auch noch einmal verbessert. Die neue Version erlaubt zusätzlich auf dem Sperrbild oben rechts Einschränkungen für Benutzer. Neu seit Android 4.3 ist zum Beispiel die Möglichkeit, einzelne Apps für Anwender zu sperren oder In-App-Käufe zu verbieten. Wenn App-Entwickler eine Unterstützung für die Benutzerverwaltung einbauen, können Administratoren auf Geräten umfassendere Einstellungen für diese Apps vornehmen.

Die Android-Version finden Sie normalerweise ganz unten bei den Einstellungen im Bereich Über das Tablet beziehungsweise Über das Telefon. Haben Sie die aktuellste Version installiert, aber der Menüpunkt Nutzer erscheint nicht, müssen Sie auf dem Gerät noch Systemeinstellungen ändern. In Android 5 ist das allerdings nicht zu empfehlen. Dazu müssen Sie in Android 4.2.2/4.3 oder 4.4. mit dem Total Commander arbeiten, der Systemdateien von Android bearbeiten kann:

  1. Klicken Sie in Total Commander auf Hauptverzeichnis des Dateisystems und dann auf das Verzeichnis System.

  2. Suchen Sie die Datei build.prop.

  3. Klicken Sie auf die Datei und wählen Datei bearbeiten.

  4. Auch wenn Sie mehrere Editoren auf dem Gerät haben, wählen Sie den Total Commander zur Bearbeitung aus.

  5. Tragen Sie in der letzten Zeile fw.max_users=5 ein.

  6. Klicken Sie auf das Disketten-Icon rechts oben und speichern die Datei.

  7. Starten Sie Ihr Tablet oder Smartphone neu. Danach müsste in den Einstellungen der Eintrag Nutzer erscheinen.

Für diesen Vorgang müssen Sie natürlich Root-Rechte verwenden, die auch Total Commander verwenden muss.

Nicht sicher: Auch beim Einsatz von Benutzerkonten können Anwender über das Dateisystem auf Daten anderer Benutzer zugreifen.
Nicht sicher: Auch beim Einsatz von Benutzerkonten können Anwender über das Dateisystem auf Daten anderer Benutzer zugreifen.

Rufen Sie als Administrator die Speicherverwaltung in Android auf (Einstellungen\Speicher), dann sehen Sie Ihre eigenen Benutzerdaten und zusammengefasst die Benutzerdaten aller angelegten User. Normale Benutzer können über diesen Weg ebenfalls ihre eigenen Daten sehen, aber nicht die Daten anderer Benutzer.

Leider ist die Benutzerverwaltung nicht sehr sicher. Wird das Tablet/Smartphone an einen PC angeschlossen, lassen sich die Daten aller Benutzer auslesen - auch die Daten des Administrators. Zwar schützt das Gerät Kennwörter und Konten für soziale Netzwerke und E-Mails vor fremdem Zugriff, aber nicht die eigentlichen Benutzerdaten, Dokumente und Fotos. Sind Daten auf externen SD-Karten gespeichert, lassen sich diese durch Entfernen ebenfalls leicht auslesen, indem die Karte mit einem PC verbunden wird.