Für VMware und Hyper-V

Backup-Tools für virtuelle Server

Microsoft Data Protection Manager 2010

Mit dem Data Protection Manager 2010 lieferte Microsoft das dritte Release seines Backup-Tools. Die konzeptionelle Architektur des Tools orientiert sich auch weiterhin an den Verfahren der kontinuierlichen Datensicherung (Continuous Data Protection, CDP). Als Sicherungsmedium kommen Bandlaufwerke und Festplatten zusammen mit Online-Snapshots zum Einsatz.

Der DPM unterstützt zudem die Sicherung virtueller Umgebungen. Diese Sicherung kann prinzipiell auf zwei Wegen erfolgen. In der "Host-based"-Variante wird die Sicherung durch den Host gesteuert. Dies erfolgt durch einen Sicherungsagenten auf dem Host-System. Der Agent greift dann auf die virtuellen Maschinen zu und sichert diese vollständig. Die Rücksicherung der virtuellen Maschinen geht, analog zu den Bare-Metal-Restore-Konzepten, immer vollständig vonstatten. Sicherung und Wiederherstellung sind für alle virtuellen Maschinen durchführbar und nicht auf Windows-Betriebssysteme beschränkt.

Im Unterschied dazu steht die "Guest-based"-Methode. In diesem Fall wird der Agent im Gastbetriebssystem eingerichtet. Die Sicherung der Daten erfolgt dann direkt aus dem Gast heraus. Bei der Gast-gestützten Methode müssen somit alle Gäste mit dem Agenten bestückt werden, und jeder Agent arbeitet separat von den restlichen Agenten. Bei der Host-gestützten Variante ist nur ein Agent im Host notwendig.

Neben diesen beiden Varianten unterscheidet der DPM nach weiteren Kriterien bei der Sicherung der Gäste. Hier wird nach drei unterschiedlichen Szenarien verfahren: dem Online Backup, dem Offline Backup und dem Clustering.

Die Sicherungstechniken des DPM 2010

Beim Online-Backup erfolgt die Sicherung der virtuellen Maschinen mitsamt dem Betriebssystem und den Dateien, während die virtuelle Maschine läuft. Das heißt, dass das Betriebssystem und die darauf befindlichen Applikationsdienste auch weiterhin verfügbar sind. Für den Anwender sind keine Unterbrechungen vernehmbar, denn das Gastsystem bleibt aktiv und online. Verfügbar ist diese Variante der Sicherung für die neueren Serversysteme von Microsoft, den Windows Server 2008 und den Windows Server 2003. Die Online-Sicherung ist auch die Standardeinstellung, die vom DPM verwendet wird.

Bei der Offline-Sicherung wird die virtuelle Maschine kurzfristig angehalten - sie wird offline geschaltet. Anschließend sichert der DPM die nun stehende virtuelle Maschine durch einen Snapshot. Und schließlich wird die virtuelle Maschine wieder aktiviert, also online geschalten. Die Variante der Offline-Sicherung hat gegenüber der Online-Sicherung eine kurzfristige Unterbrechung zur Folge. Die Offline-Sicherung wird nur dann verwendet, wenn die Online-Sicherung nicht verfügbar ist. Dies gilt für die älteren Betriebssysteme wie beispielsweise Windows NT 4.0 oder Windows Server 2000, aber auch für weitere Betriebssysteme wie etwa Linux.

Die dritte Variante der Sicherung ist das Clustering. Der DPM unterstützt die Absicherung für geclusterte Server, geclusterte Hyper-V-Hosts und Windows Server Core-based Hyper-V Hosts. Das Sicherungs-Tool kann so auch die Cluster Shared Volumes (CSV) sichern, die Hyper-V R2 für die Live-Migration von virtuellen Computern zwischen Cluster-Knoten benötigt. Der DPM 2010 ist zudem in der Lage, die Daten von virtuellen Computern zu sichern, die für die Live-Migration vorgesehen sind. Unterstützt wird ferner die Wiederherstellung einzelner Daten innerhalb von virtuellen Festplatten (VHD). Virtuelle Computer lassen sich nicht nur auf der ursprünglichen Host-Maschine wiederherstellen, sondern können auch auf einen anderen Hyper-V-Host zurückgespielt werden.

Der Data Protection Manager ist eng auf die Microsoft-Infrastruktur abgestimmt. Dies reduziert den Konfigurationsaufwand in Microsoft-Umgebungen.