Backup-Software im Routineeinsatz

Restore-Konzept im Fokus

Für Guido Klenner, Business Manager Online Storage bei Hewlett-Packard, ist in der Frage nach den häufigsten Fehlerquellen bereits das entscheidende Kernproblem verankert. "Nicht die Sicherung sollte im Fokus des Backup/Recovery-Konzepts liegen, sondern der Restore", mahnt der HP-Manager. "Zu häufig werden Backup-Fenster optimiert, ohne sich die nötigen Gedanken über den Einfluss auf das Recovery-Verhalten zu machen." Letztendlich zähle beim Backup/Recovery die Dauer, die notwendig ist, um nach einem Datenverlust das Gesamtsystem wiederherzustellen. Die maximal mögliche Zeit wird in der Regel über die Anwendung und das Business der Unternehmen definiert. Nur wenn transparent sei, wie lange auf eine Anwendung verzichtet werden könne, lässt sich ein valides Backup/Restore-Konzept implementieren. Technisch und konzeptionell gesehen bestehen heute Möglichkeiten, selbst "große" Systemumgebungen im Minutenbereich wiederherzustellen.

Unterschätzt wird in der Praxis meist auch das Training des Recovery-Vorgangs. "In vielen Unternehmen existieren weder eine Recovery-Prozessbeschreibung noch ein entsprechender Test", kritisiert Klenner. "So wird häufig erst im Ernstfall transparent, wie lange es wirklich dauert, ein System komplett wiederherzustellen - in der Regel deutlich länger als geplant." Diese Verzögerungen liegen oft in der fehlenden Erfahrung der Mitarbeiter begründet. Die Zeit für den Daten-Restore wird falsch eingeschätzt oder eventuell notwendige zusätzliche Maßnahmen, wie zum Beispiel die Neubeschaffung von Servern, die Installation des Betriebssystems oder der Anwendungs-Software, nicht eingeplant.