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Automatische Backups mit Linux

Komplettes Backup mit tar

Da rsync Dateien abgleicht, befindet sich das Backup immer nur auf dem letzten Stand. Sollten Sie einen älteren Dateistand zurücksichern wollen, ist dieser logischerweise nicht mehr vorhanden. Es gibt jedoch die Möglichkeit, über die Schalter -b, --backup-dir und --suffix inkrementelle Backups zu realisieren. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass dies mit dem Kommandozeilen-Programm tar wesentlich einfacher geht und besser zu steuern ist.

tar ist so etwas wie der Dinosaurier unter den Backup-Programmen. Nur ausgestorben ist es noch nicht. Der Name tar steht für Tape Archiver. Die Bezeichnung ist etwas irreführend, da historisch bedingt. Das Utility kann seinen Output auf alle beschreibbaren Geräte, in Dateien oder via pipes übergeben. Der grundsätzliche Aufruf ist:

tar [Optionen] <archiv> <Dateien/Verzeichnisse>

Die wichtigsten Schalter von tar

-c

create erzeugt eine neues Archiv

-f

Archive-Datei

-r

append hängt Dateien an vorhandenes Archiv an

-t

listet den Inhalt eines Archivs auf

-u

update hängt nur Dateien an, die neuer als die Kopie im Archiv sind

-x

extract packt Dateien aus dem Archiv aus

-j

Archiv durch bzip2 filtern

-Z

Archiv durch compress filtern

-z

Archiv durch gzip filtern

--exclude=<Datei>

Datei <Datei> ausschließen

-X, --exclude-from=<Datei>

Inhalt aus <Datei> ausschließen

Wie bei jedem Linux-Tool ergibt auch hier ein Blick in die man-Page einen Gesamtüberblick:

man tar