ATI baut Grafikchip für Nintendos Gamecube

Aus der kanadischen 3D-Schmiede ATI wird der Grafikchip für Nintendos neue Spielkonsole "Gamecube" kommen. Gefertigt wird der Chip von NEC mit 0,18 Mikron und embedded SRAM. Der Gamecube soll Mitte 2001 in Japan auf den Markt kommen.

Wie ATI soeben bekannt gab, soll der neue 3D-Chip mit über 200 MHz arbeiten - der Graphics Synthesizer in Sonys PlayStation2 arbeitet nur mit etwa 150 MHz. Um sich weiter vom Sony-Modell abzusetzen, hat ATI dem noch namenlosen Prozessor auch eine T&L-Einheit spendiert.

Eine Ähnlichkeit zu Sonys Chip ist aber die Verwendung von embedded SRAM. Bei dieser sehr modernen Technologie legt der Chip häufig benötigte Daten, etwa den Z-Buffer, im Chip selbst ab . Der externe Grafikspeicher dient nur noch für Texturen und 3D-Modelle. Hartnäckig halten sich Gerüchte, auch NVIDIA wolle mit seinem neuem Chip NV20 auf das teure und schwer zu fertigende embedded SRAM umschwenken.

Dass der neue Nintendo-Chip von ATI kommt, ist keineswegs überraschend: Im April hatte ATI die Firma ArtX übernommen, die zuvor den Chip für Nintendos Konsole N64 entwickelt hatte. Das ArtX-Team hat nun auch den Chip für den Gamecube entworfen. Damit erklärt sich auch, warum es in den letzten Monaten recht still um die von ATI auf der letzten CeBIT versprochenen Mainboards mit integrierter ArtX-Grafik geworden ist: Der Chip für den Gamecube hatte Priorität. Mit dem von tecChannel getesteten Radeon-Chip für PCs hat die Grafik im Gamecube laut ATI nichts zu tun.

Die weiteren technischen Details zum Gamecube finden sich in einer früheren Meldung. (nie)