Informatiker 2015

Arbeiten wie ein Beamter, verdienen wie ein Manager

Auch Bachelors sind sehr selbstbewusst

Jörn Klick überraschen diese Zahlen keineswegs, denn der Trend zu mehr Freizeit und ­höheren Gehaltsforderungen zeigt sich schon länger: "Junge Arbeitnehmer wollen weniger arbeiten und mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen." Entsprechende Gehaltsforderungen kommen auch von angehenden Bachelor-Absolventen. Ob die künftigen Arbeitgeber wirklich so tief in die Tasche greifen wollen und ob sie sich ihre bisherige Gehaltsstruktur durcheinanderwirbeln lassen, das sieht in jeder Firma anders aus. Doch vielen Unternehmen bleibt wenig Spielraum, wenn sie junge Fachkräfte suchen.

Siemens ist bei Frauen beliebter

Microsoft rangierte in den Vorjahren in der Gunst der Absolventen weit vorne auf Platz vier, in diesem Jahr stuften die IT-Absolventen das Unternehmen auf Rang sieben zurück. "Das ist durchaus gewollt, denn Microsoft hat seinen Recruiting-Schwerpunkt verlagert und sucht verstärkt Wirtschaftswissenschaftler für den Vertrieb, und das sehr erfolgreich", weiß Klick.

Auch renommierte Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer-Gesellschaft (Platz 12) und die Max-Planck-Gesellschaft (Rang 32) verlo­ren in der Gunst der Bewerber. Beunruhigend finden das die Forschungsinstitute keineswegs, denn für die Grundlagenforschung bewerben sich nach wie vor genügend Informatiker. ­Beliebter war das Fraunhofer-Institut bei den High Potentials. Auch in der Wertschätzung dieser Gruppe liegt zwar Google mit knapp 31 Prozent uneinholbar vorne, doch die Fraun­hofer-Gesellschaft schafft es hier auf Rang sieben.

Frauen und Männer präferieren keineswegs die gleichen Arbeitgeber. Streben die Männer zu Google, SAP, Audi, Blizzard Entertainment, BMW und Microsoft, so bevorzugen ihre Kommilitoninnen zwar ebenfalls Google, doch nur mit knapp halb so vielen Stimmen, darauf folgen BMW, SAP und Siemens.