iPhone im Auto

Apple Carplay im Test: Funktionen, Apps, Anbieter

Dom, Plärrer, Tankstellen – kein Problem

Gut klappte die Zieleingabe bei Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel bei einem Dom in einer fremden Stadt - hier lotste uns Siri zur richtigen Adresse. Ebenso kannte Siri den Nürnberger Plärrer. Und ruck-zuck lotste uns Siri zur nächstgelegenen Tankstelle. Die Tankstellensuche klappte an verschiedenen Orten einwandfrei. Und das alles nur per Sprachbedienung - top.

Los geht's.
Los geht's.

Wenn die Navigation gestartet ist, läuft sie im Hintergrund weiter, wenn man eine andere App startet. Über ein Icon links oben kann man vom Home Bildschirm aus die Navigation jederzeit wieder aufrufen.

Cool: Eine auf dem iPhone gestartete Navigation wird beim Einstecken des Lightning-Kabels nahtlos auf Carplay fortgesetzt. Man kann Siri auch fragen, wo man gerade ist. Siri liefert dann nicht nur den Straßennamen, sondern öffnet auch gleich eine Karte.

Wir starten einen Anruf mit Siri.
Wir starten einen Anruf mit Siri.

Telefonie und Siri

Mit Siri kann der Fahrer beispielsweise Anrufe starten und entgegennehmen. Siri liest auch SMS vor, die man direkt per Sprachbefehl beantworten kann. Dazu diktiert man den Text der SMS und verschickt sie dann. SMS kann man an Nummern oder Einträge aus dem Telefonbuch senden.

Hat man eine Nachricht aufgesprochen, dann kann man sie sich zur Sicherheit nochmal vorlesen lassen und nachträglich nochmal korrigieren. Oder eben abschicken lassen. Tastatureingaben sind dafür nicht erforderlich, alles geht über Siri. Das Verschicken von SMS klappte im Test selbst bei lauten Fahrgeräuschen super.

Wenn man den Menüpunkt Nachrichten wählt, liest einem Siri nicht nur die Voicemails vor, also die Nachrichten auf der Mailbox des iPhones, sondern auch alle Nachrichten, die Apps auf dem iPhone geschickt haben. In unserem Beispiel gab es eine Nachricht von der Sternenatlas-App, die auf ein astronomisches Ereignis hinwies. Ebenso kann man sich Kurznachrichten vorlesen lassen.

Ziffernblock
Ziffernblock

Wenn Sie einen Anruf tätigen, können Sie wahlweise die Nummern in einem Rutsch aufsprechen oder einen Kontakt aus dem Telefonbuch des iPhones anrufen lassen. Oder aber die Nummer auch per Ziffernblock eintippen. Auch Facetime-Anrufe sind möglich, sofern zu einem Kontakt ein Facetime hinterlegt ist.

Im Großen und Ganzen funktioniert Siri via Carplay gut, abgesehen von den oben erwähnten Problemen mit Straßennamen und Hausnummern für die Navigation.

TuneIn bringt Webradio in den Seat. TuneIn gehört zu den wenigen Fremd-Apps, die Apple für Carplay zulässt.
TuneIn bringt Webradio in den Seat. TuneIn gehört zu den wenigen Fremd-Apps, die Apple für Carplay zulässt.

Unterhaltung: Carplay rockt den Wagen

Carplay stellt auch den Zugang zu diversen Musik-Streaming-Diensten bereit. Darunter Spotify und Stitcher, vor allem aber Apple Music und iTunes.

Webradio konnten wir perfekt über die TuneIn-App von unserem iPhone hören. Und Hörbücher-Fans kommen dank Carplay ebenfalls auf ihre Kosten.

Übrigens: Mit dem iPhone funktioniert die Seat Connect App noch nicht (Stand Dezember 2015), weil Apple diese noch nicht fertig zertifiziert hat.

Musik aus dem Web
Musik aus dem Web

Fazit zu Carplay: Gefällt uns gut

Carplay macht Spaß, lässt sich intuitiv bedienen ("Hey Siri") und bietet einen erheblichen Mehrwert. Und mehr Sicherheit. Denn dank Siri kann man wesentliche Funktionen wie Telefonate oder Navigation nur per Sprache bedienen. Die Hände des Fahrers bleiben am Lenkrad und sein Blick weitgehend nach vorne gerichtet.

Besonders gut gefällt uns, wie unkompliziert uns Siri versteht. Im Unterschied zu vielen von den Automobilherstellern ab Werk verbauten Sprachsteuerungen, die mitunter sehr zickig reagieren und eine genau vorgegebene Befehlsstruktur erwarten. Wenn Apple noch ein paar Fremd-Apps mehr erlaubt und Siri noch etwas flexibler macht, dann werden viele Fahrer kein teures Infotainmentsystem ab Werk mehr benötigen.

(Macwelt/ad)