Unternehmens-Apps

App Wrapping - Konzept mit Zukunft oder falsche Fährte?

Einsatzelder für App-Wrapping

Überall dort, wo ein mobiles Endgerät nicht unter Kontrolle des jeweiligen Unternehmens stehen darf (Endgeräte von Dienstleistern) oder soll (Endgeräte von Mitarbeitern) versucht App-Wrapping eine Lösung anzubieten. Da Geräte nicht zwei MDM-Systemen untergeordnet werden können, hört sich App-Wrapping als perfekte Antwort an.

Ein Blick in die Geschichte der mobilen Datenverarbeitung des Jahres 2005 kann jedoch bei der Bewertung dieser Ideen nützlich sein:
Im Jahr 2005 gab es eine technische Aufsatzlösung, die Exchange Konten auf den damals markt­be­herr­schen­den Nokia Endgeräten verfügbar machen wollte. Diese Lösung war für die Nutzer jedoch mit Einschränkungen in der Benutzung verbunden. RIM (heute BlackBerry) erkannte, dass die Benut­zung von PIM-?Daten auf den mobi­len Gerä­ten nativ integriert sein musste, um Erfolg zu haben. Auf dem Blackberry standen diese Daten schließlich nativ integriert zur Verfügung, wodurch sich RIM mit ihrem mobilen Blackberry-Angebot stark positionieren konnte. Dies war ein wesent­li­cher Grund für die Akzep­tanz und den Sie­ges­zug des BlackBerry-?Konzeptes und den Untergang der damals marktbeherrschenden Nokia Geräte im Unternehmensumfeld. 2007 wurde die Möglichkeiten der Benutzerzentrierung und -freundlichkeit weiter verstärkt, in dem das iPhone eine native Unterstützung für Exchange bot.

BYOD Konzepte gehen nun wieder einen Schritt zurück, quasi in die Zeit der Nokia-Geräte. Mit­ar­bei­ter haben den vollen Umfang der nati­ven Funk­tio­nen ihrer Geräte für ihre privaten Daten zur Verfügung. Parallel dazu haben sie Zugriff auf einen beschränkten Container auf App Wrapping Basis für ihre dienstlichen Vorgänge. Das Wrappen weiterer Apps macht diese zwar beispielsweise für die abgesicherte Bearbeitung von eMail Anhängen zugänglich. Diese sind jedoch meist abgespeckte Versionen dessen, was Anwender von Apps gewohnt sind.

Die Akzeptanz der Anwender solcher Wrapping Lösungen ist maßgeblich für deren Erfolg entscheidend, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. So verlockend die BYOD Konzepte auch sind, wirft man einen Blick auf die Historie, darf man zweifeln, ob dieses Konzept wirklich Zukunft hat, wenn die Anwender es nicht annehmen.