Alcatel baut rund 1200 Stellen ab

Die deutsche Tochter des französischen Telekom-Ausrüsters Alcatel baut mehr Stellen ab als geplant. Die Alcatel SEL werde rund 1200 Jobs streichen, bestätigte eine Unternehmenssprecherin am heutigen Freitag. Ursprünglich sollten "nur" 850 Arbeitsplätze wegfallen.

Wie berichtet, hatte Alcatel SEL dies noch im November 2001 angekündigt. Das Management wolle den gedämpften Erwartungen für die nächsten Jahre frühzeitig Rechnung tragen, sagte Vorstandschef Andreas Bernhardt damals. "Nicht Alcatel SEL, sondern die Telekommunikationsbranche ist in der Krise." Die meisten der nun 1200 Stellen werden im Stuttgarter Werk gestrichen. Auch Berlin ist von dem Abbau betroffen.

Die Sprecherin nannte Befürchtungen unbegründet, dass längerfristig die gesamte Produktion in Stuttgart geschlossen werde. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt wird nach Betriebsratsangaben die Zahl der Arbeitsplätze von rund 6300 auf etwa 5200 reduziert. Wie viele Entlassungen es geben werde, könne man jetzt noch nicht sagen, hieß es bei der Alcatel SEL AG. Mit dem Betriebsrat würden Gespräche über sozialverträgliche Lösungen geführt.

Der französische Mutterkonzern Alcatel hatte wegen der schwierigen Lage der Kommunikationsbranche im vergangenen Jahr den Abbau von weltweit mehreren 10.000 Stellen angekündigt. Die deutsche Alcatel hat 2001 mit 2,4 Milliarden Euro Umsatz und 113,8 Millionen Euro Gewinn noch gute Ergebnisse erwirtschaftet. Für 2002 hatte Vorstandschef Andreas Bernhardt aber Anfang Mai eine schlechtere Umsatzentwicklung und ein geringeres operatives Ergebnis prognostiziert. (jma)