Cyber-Sicherheit
Advanced Cyber Attacks sind die neue Normalität
Neue Möglichkeiten bei Angriffen auf Mobilgeräte und Social Engineering
Die Sicherheit mobiler Endgeräte wird in Unternehmen selten hinterfragt. Und doch sind Android- oder iOS-Geräte ebenso angreifbar wie herkömmliche Computer. Immer mehr Mitarbeiter verwenden ihre privaten Smartphones und Tablets, um auf unternehmensinterne Daten und Anwendungen zuzugreifen. In jüngerer Vergangenheit häufen sich zielgerichtete Angriffe auf die Smartphones von wichtigen Unternehmensangehörigen. Es gibt zudem immer mehr Malware-Familien, die speziell für Angriffe auf mobile Plattformen programmiert wurden. Für Cyber-Kriminelle stellen internetfähige Mobilgeräte nur einen weiteren Endpunkt dar. Durch das gleichzeitig heute noch recht niedrige Sicherheitsbewusstsein bei der Mobilnutzung sind diese Geräte ein vergleichsweise leichtes Ziel. Es ist daher zu erwarten, dass dieser Angriffstyp weiter an Bedeutung zunehmen wird.
Ein weiterer aktueller Trend, der nicht nur Angriffe auf Mobilgeräte betrifft, ist das Social Engineering. Dabei locken Angreifer Einzelpersonen durch digitale Kommunikation in eine Falle und eröffnen sich dadurch Angriffsmöglichkeiten. Dabei ist Social Engineering an sich nichts Neues. Schon vor Jahren machten E-Mails die Runde, in denen infizierte Anhänge oder schädliche Links enthalten waren. Besonders häufig geben sich Angreifer als Mitarbeiter der firmeneigenen IT-Abteilung aus und haben großen Erfolg mit diesem Vorgehen. 78 Prozent der 2014 von Mandiant beobachteten Phishing-E-Mails hatten IT- oder sicherheitsbezogenen Inhalt. Durch neue, beliebte Kommunikationskanäle haben sich die Möglichkeiten jedoch vervielfacht. Im Zeitalter von Skype, Twitter, Facebook und Co. reicht es nicht mehr aus, nur den E-Mail-Verkehr zu überwachen.
- McKinsey über Cyber-Kriminalität
In dem Papier "Risk and responsibilty in a hyperconnected world: implications for enterprises" analysiert McKinsey die Auswirkungen von Cyber-Kriminalität. Der Report entstand in Zusammenarbeit mit dem World Economic Forum. - Drei Visionen für das Jahr 2020
McKinsey entwirft drei Visionen über Cyber-Kriminalität im Jahr 2020. Im günstigsten Fall kann sogenannte Cyber-Resilienz der Digitalisierung des Business einen Schub geben und zur Wertschöpfung beitragen. Im schlimmsten Fall hemmt Cyber-Kriminalität die Innovationskraft der Unternehmen. - Mögliche finanzielle Folgen
Zwingen Cyber-Kriminelle Unternehmen und Behörden in die Knie, kann das erhebliche finanzielle Folgen haben. McKinsey spricht von Einbußen bis zu drei Billionen US-Dollar für die Weltwirtschaft bis 2020. - Günstiger Impuls: Cloud
Bekommen die Unternehmen Cyber-Kriminalität in den Griff, kann das der globalen Wirtschaft positive Impulse geben. McKinsey nennt hier insbesondere Cloud Computing. - Günstiger Impuls: Internet der Dinge
McKinsey traut auch dem Internet der Dinge positiven Einfluss auf die Wertschöpfung zu. Voraussetzung ist, dass die Cyber-Sicherheit funktioniert. - Günstiger Einfluss: mobiles Internet
Können Entscheider ihr Unternehmen effektiv gegen Cyber-Attacken sichern, wird das mobile Internet zur Wertschöpfung beitragen, so eine These von McKinsey. - Günstiger Einfluss: Advanced Robotics
McKinsey schreibt Advanced Robotics viel Innovationspotenzial zu - sofern die Sicherheit stimmt.
Neue Normalität als Ansporn
Angesichts der großen Zahl an zielgerichteten Angriffen und Urhebern von Advanced Cyber Attacks, die in diesem Jahr weiter steigen wird, sollten Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen an die aktuelle Bedrohungslandschaft anpassen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, da Angreifer immer wieder neue Wege finden, Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Die neue Normalität moderner Angriffsmethoden sollte Sicherheitsverantwortliche weltweit dazu anspornen, ebenso Wege zu finden, um ständig auf Augenhöhe mit den Angreifern zu sein. (bw)