ADSL2+: Der schnelle DSL-Nachfolger

Bitte ein Bit!

Bei langen Leitungen, erst recht am Rande des Ausbaugebietes, sind Datenraten von 24 Mbit pro Sekunde nicht zu realisieren, denn der dafür benötigte Frequenzbereich steht aus Dämpfungsgründen nicht zur Verfügung. Allerdings bietet ADSL2/2+ einige Optimierungen, die eine höhere Reichweite ermöglichen.

Zum einen verringert ADSL2/2+ den Verwaltungs-Overhead. Waren bei ADSL noch statisch 32 Kbit/s für die Verwaltungsdaten vorgesehen, ist bei ADSL2/2+ eine dynamische Verringerung auf bis zu vier Kbit/s möglich. Bei geringen Datenraten über große Entfernungen ist das immer noch ausreichend. Die eingesparten 28 Kbit/s stehen dann für Nutzdaten zur Verfügung. Damit vergrößert sich der Radius, in dem eine bestimmte Übertragungsrate erreicht wird.

Ebenfalls für eine höhere Reichweite sorgen die 1-Bit-Modulationen. Hierbei wird statt der 15 maximal möglichen eben nur ein Bit auf einen Träger moduliert, wenn der Störbelag nicht mehr hergibt. Bei ADSL waren minimal zwei Bit modulierbar, ADSL2+ stehen somit mehr Träger für die Übertragung zur Verfügung. Gerade im Randbereich, wo es auf jedes Bit ankommt, sind so der eine oder andere Anschluss zusätzlich schaltbar.

Zusammenfassend bringt ADSL2/2+ im Fernbereich etwa 50 Kbit/s mehr Übertragungsrate bei 200 m mehr Radius. Das bedeutet bei einem bisherigen Radius von fünf km (ADSL-over-ISDN) eine Flächenzunahme von 6,4 Quadratkilometer. Das ist immerhin doppelt so groß wie die Fläche in einem Radius von einem km um die Vermittlungsstelle.