Netzwerke mit 100G
100 Gbit/s – die neue Dimension der Netzwerke
Netzwerkanforderungen für 100-Gbit/s-Transport
Parallel zum Ausbau der Kapazität sind für die Netzwerkbetreiber die Reduktion der operativen Kosten sowie der Schutz bisheriger Investitionen entscheidende Ziele. Da die Einnahmen pro übertragenem Bit sehr gering sind, müssen auch die Verbindungen von anderen Hochgeschwindigkeitsnetzwerken wie etwa gemutiplexte 100 Gbit/s zu 100 Gigabit Ethernet (GbE) günstig ausfallen.
Der Bau immer neuer Overlay-Netzwerke ist für Netzbetreiber bereits mittelfristig keine wirtschaftlich sinnvolle Option. Daher fügen sie ihren Netzwerken nahtlos und graduell Strecken mit 100 Gbit/s Kapazität hinzu. Das geschieht ohne einen Umbau des vorhandenen Netzwerks auf den Glasfaserleitungen, die bislang für 10 Gbit/s und 40 Gbit/s genutzt wurden.
Für die Durchsatzsteigerung muss die spektrale Effizienz, das Verhältnis zwischen der Übertragungsrate und der Bandbreite des Signals, erhöht werden. Nur so schafft man in vorhandenen Netzwerken mehr Kapazität: 100 Gbit/s muss als einzelne Wellenlänge statt aufgeteilt auf mehrere Kanäle (Invers-Multiplexing) mit je 10 oder 25 Gbit/s übertragen werden können.
Invers-Multiplexing macht das Netzwerk komplexer, da es schwer ist, vier oder zehn benachbarte Wellen zu finden. Liegen die Wellengruppen nicht beieinander, gestalten sich Planung und Management sogar noch aufwendiger. Wenn eine Welle Bit-Fehler aufweist, werden Fehlersuche und -behebung ebenfalls schwieriger. Hinzu kommt, dass Invers-Multiplexing bei rein optischen Netzwerken wertvolle Reconfigurable-Add/Drop-Multiplexer (ROADM)-Ports aufbraucht, ohne Kapazitäten hinzuzufügen.