1&1 hostet Groupware-Lösung auf Open-Xchange-Basis

Software-as-a-Service

"Geistiger Vater" des Angebots ist offenbar der Investorenberater und Open-Xchange-Finanzchef Rafael Laguna de la Vera. Er propagiert seit geraumer Zeit Hosting als ein besonders attraktives Geschäftsmodell für Open Source. "Die nächste Entwicklungsstufe von Open-Source-Geschäftsmodellen heißt Software-as-a-Service", erklärte er vor Monaten in einem Interview mit der COMPUTERWOCHE. Hoster hätten ihr Angebot ohnehin stark auf der Basis von Open-Source-Software aufgebaut sowie entsprechende Erfahrungen, und sie könnten quelloffene Anwendungen zu konkurrenzlos günstigen Preisen anbieten.

Closed-Source-Anbieter wie Microsoft können da nicht mithalten, so Laguna: "Die Preise für Office Live dürfen nicht so niedrig ausfallen, dass sie das äußerst profitable Office-Softwaregeschäft beeinträchtigen. Das bietet den Open-Source-Hostern eine schöne Angriffsfläche." 1&1 macht sich jetzt das Prinzip zunutze. Das MailXchange kostet maximal 5,99 Euro pro Monat (ein User in der Premium-Klasse) und sinkt ab 26 User (XL, Premium) auf 2,99 Euro.

Open-Xchange hält es, so ein Insider gegenüber der COMPUTERWOCHE, für durchaus möglich, dass 1&1 mit dem Angebot ein Million User-Accounts erreicht. Das würde die Collaboration-Lösung zu einer der weltweit verbreitesten Open-Source-Anwendungen machen. Und für die Investoren würde sich der Wert dieser Firma beträchtlich erhöhen. (Ludger Schmitz / ala)