Klein aber oho!

Zwei Linux-Distributionen für Administratoren: Finnix 104 und IPCop 2.0.3

Es gibt Neuigkeiten von zwei eher kleinen, aber sehr nützlichen Linux-Distributionen. Finnix richtet sich explizit an Systemadministratoren und IPCop ist eine beliebte Firewall-Distribution.

Ab sofort steht das von Ryan Finnie entwickelte Finnix 104 zur Verfügung. Diese Ausgabe ist die 20. Version der Distribution. Finnix basiert auf Debian Testing und die erste Ausgabe wurde im März 2000 ausgegeben. Es handelt sich um eine leichtgewichtige Live-CD, die sich ausschließlich an Systemadministratoren und Konsolen-Benutzer richtet.

Es handelt sich hier um eine Wartungs-Ausgabe, die allerdings ein Highlight mit sich bringt. Es befindet sich Linux-Kernel 3.2 an Bord. Ebenso wurden viele Pakete auf den neuesten Stand gebracht.

Wer nun glaubt ein weiteres Puppy Linux vor sich zu haben, täuscht sich. Finnix bringt keine GUI mit sich. Wer wirklich eine GUI haben möchte, könnte diese sogar via apt-get nachinstallieren. Von Dauer ist das natürlich bei einer Live-CD nicht. Mit etwas Handarbeit lässt sich die Distribution aber auch auf einer Festplatte installieren.

Ansonsten befinden sich diverse für Administratoren wertvolle Tools an Bord. Es gibt zum Beispiel OpenSSH-Server und -Client, Midnight Commander und die smartmontools.

Während des Startvorgangs können Sie einen 32- oder 64-Bit-Kernel starten. Ebenso ist die Option vorhanden, in einen FreeDOS-Modus zu booten.

Finnix ist definitiv nur etwas für fortgeschrittene Linux-Anwender. Wie üblich ist diese spezielle Linux-Distribution für die Architekturen x86 (torrent) und PPC (torrent) verfügbar. Bei Abbilder sind etwas über 115 MByte groß.

Firewall: Neue Version von IPCop ist fertig

Ab sofort steht IPCop 2.0.3 zur Verfügung. Wer Version 2.0.2 im Einsatz hat, kann ein Update einspielen. Wer den neuen Kernel von 2.0.3 nutzen möchte, muss allerdings das System neu starten.

Die aktuelle Wartungs-Ausgabe bringt diverse Software-Updates mit sich. Ebenso gibt es TLS-Unterstützung für sendEmail, wget und den Treibern e1000e und igb. TLS steht für Transport Layer Security und ist besser unter seiner Vorgängerbezeichnung Secure Sockets Layer (SSL) bekannt. "Traffic Accounting" als Detail-Eben High ist deaktiviert. Administratoren sollen stattdessen Low benutzen. Sie finden diese Informationen auch in der offiziellen Ankündigung.

Wissenswert zu Vorgängerversionen ist, dass die GUI nun Port 8443 anstatt 445 und SSH 8022 und nicht mehr 222 verwendet. Datensicherungen aus der 1.4.x-Serie lassen sich in Ausgabe 2.x nicht mehr verwenden. Das gilt auch für Erweiterungen, die für 1.4.x erstellt wurden.

ISO-Abbilder gibt es bei sourceforge.net. Diese sind ungefähr 60 MByte groß. Das Update wiegt in etwa 20 MByte. Eine Installations-Anleitung sowie ein Administrations-Handbuch stehen in Deutsch zur Verfügung.

Weitere Hilfe zu IPCop finden Sie im deutschsprachigen Forum ipcop-forum.de. Dort gibt es Unterstützung, How-Tos und FAQs. (jdo)