Linux-Distribution für Firmen

Ubuntu Business Desktop Remix 12.04

Canonical hat zum zweiten Mal einen Abkömmling speziell für Firmen-Desktops zur Verfügung gestellt. Man will Administratoren die Arbeit einfacher machen und das Linux-Betriebssystem für den Enterprise-Einsatz attraktiver.

Andere Linux-Distributoren, wie zum Beispiel Red Hat oder Novell, bieten ebenfalls Enterprise-Distributionen für den Einsatz auf dem Desktop an. Im Februar 2012 hat Canonical erstmalig eine Distribution für den Business-Einsatz ausgegeben. Der Unterschied ist aber, dass die Ubuntu-Variante kostenlos verfügbar ist. Im Kern unterscheidet sich Ubuntu Business Desktop Edition 12.04 auch nicht von der Standard-Ausgabe. Somit kann man das Szenario nicht ganz mit Red Hat, Fedora, Novell und openSUSE vergleichen.

Wie Canonical selbst ankündigt, richtet sich dieser Abkömmling an Firmen und Behörden. Das Abbild soll Administratoren eine Basis geben, die sie dann nach Herzenslust adaptieren können. Aus diesem Grund wurden alle Spiele aus der Distribution entfernt. Das gilt auch für Anwendungen, die sich mit sozialen Netzwerken verbinden. Filesharing-Programme und weitere technische Werkzeuge sind ebenfalls nicht mehr an Bord. Im Prinzip wurden alle Applikationen entfernt, die sich eher an Heimanwender richten.

Dafür wurden aber Applikationen eingepflegt, die sich mehr an Firmenumgebungen richten. Auf dem Abbild befinden sich VMware View, das Adobe Flash Plugin und OpenJDK 6 (Java). Ebenfalls vorhanden ist eingebaute Unterstützung für Microsoft Windows RDP 7.1. Die Anwender dürfen sich auch über einen Import-Filter in LibreOffice für Microsoft Visio freuen.

Natürlich gibt es auch für den Ubuntu Business Desktop Remix 12.04 fünf Jahre Langzeitunterstützung. Die Firmen-Auskopplung von Ubuntu 12.04 LTS "Precise Pangolin" gibt es für die Architekturen x86 und x86_64.

Download: Ubuntu Business Desktop Remix 12.04

Wer das Betriebssystem ausprobieren möchte, muss sich zunächst registrieren. In erster Linie geht es hier um die Anerkennung der Lizenzbestimmungen. In diesen wird auf auf die enthaltene unfreie Software hingewiesen. Im Prinzip könnten Sie ein Ubuntu Business Desktop Remix auch selbst erstellen. Es sind ja nur die Software-Pakete anders. Zeit ist allerdings bekanntlich Geld und der Einsatz dieses Abkömmlings in Firmenumgebungen dürfte einfach deutlich angenehmer sein.

Canonical bietet auch professionelle Unterstützung beim Ausrollen der Distribution an und verweist auf Landscape. Mit dieser Management-Software können Administratoren nicht nur Server und Cloud-Dienste verwalten, sondern auch Desktops. Unter anderem lassen sich zum Beispiel Sicherheits-Updates mit dieser Verwaltungs-Software auf hunderte Maschinen gleichzeitig von einem Platz aus einspielen.

Landscape wird optional zu Canonicals Ubuntu Advantage Support-Dienst angeboten. Damit wird Administratoren auch exklusiver Zugriff auf die Wissensdatenbank gewährt. Weiterhin verspricht Canonical mit Ubuntu Advantage den Kunden den Rücken frei zu halten, sollte es Patent-Klagen in Sachen Ubuntu-Einsatz kommen. Canonical wirbt damit, sowohl die Verteidigung, als auch die entstandenen Kosten zu übernehmen. (jdo)