Schnelles Wachstum im Mittelstand

SugarCRM setzt sich ehrgeizige Ziele

Mit Open-Source-Lösungen für das Kundenbeziehungs-Management in kleinen und mittelgroßen Unternehmen ist SugarCRM bekannt geworden. Jetzt will der neue Europachef Henning Ogberg auch in Deutschland schneller wachsen und gegen Konkurrenten wie Salesforce.com oder Microsoft punkten.

Eine Umsatzsteigerung von 30 bis 50 Prozent mit neuen Kunden innerhalb eines Jahres sei durchaus realistisch, erklärte der Manager im Gespräch mit TecChannel: "Der Markt ist groß genug für alle." Ogberg, der das operative Geschäft des Anbieters in der Region Emea verantwortet, geht von weltweit rund 20 Millionen CRM-Nutzern aus. Das Potenzial liege bei rund 500 Millionen Seats. Davon will sich SugarCRM eine dicke Scheibe sichern und das Wachstum beschleunigen.

Der kalifornische Softwarehersteller bietet seine Lösung für das Customer Relationship Management (CRM) sowohl in einer kostenlosen Community Edition als auch in Form kommerzieller Produkte mit entsprechendem Support an. Die Basis bildet eine quelloffene Software, die laut Unternehmensangaben von mehr als 30.000 Open-Source-Entwicklern gepflegt und weiterentwickelt wird.

Vor allem auch wegen der Open-Source-Codebasis sei SugarCRM im Vergleich zu Konkurrenzprodukten flexibler und schneller anpassbar, argumentiert Ogberg. Der mächtige Konkurrent Salesforce.com biete demgegenüber eine "One-for-all-Lösung", die sich zu 70 bis 80 Prozent nicht auf Kundenbedürfnisse anpassen lasse. Hinzu komme, dass SugarCRM in den meisten Fällen das günstigere Angebot machen könne.

Vom Nischenanbieter zum Visionär

Das Potenzial im CRM-Markt ist noch längst nicht ausgeschöpft, argumentiert Henning Ogberg, Europachef von SugarCRM.
Das Potenzial im CRM-Markt ist noch längst nicht ausgeschöpft, argumentiert Henning Ogberg, Europachef von SugarCRM.
Foto: SugarCRM

Geht es um Innovationen und aktuelle Trends im CRM-Markt, sieht Ogberg SugarCRM unter den führenden Anbietern. Das gelte beispielsweise für Mobile CRM und Social CRM. Apps für iPhone / iPad, Android-Geräte und weitere mobile Plattformen würden automatisch mitgeliefert, wenn sich ein Kunde für SugarCRM entscheide. Die Integration von Social-CRM sei weiter fortgeschritten als bei vielen Mitbewerbern. Tatsächlich hat sich SugarCRM im "Magic Quadrant" von Gartner in den vergangenen Jahren vom Nischenanbieter zum "Visionär" entwickelt. Die Kalifornier sind damit den "Leadern" im Gartner-Modell, darunter etwa Salesforce.com, Microsoft Dynamics CRM oder Oracle / Siebel deutlich näher gekommen.

Natürlich steht auch das Thema Cloud Computing bei SugarCRM auf der Agenda. Ogberg pocht darauf, dass Kunden "völlige Wahlfreiheit" hätten, wenn es um die Hosting-Optionen gehe. So ließen sich die CRM-Lösungen entweder im Netzwerk des Kunden hosten und verwalten oder aber als Cloud-Systeme in verschiedenen Varianten betreiben. Dazu gehörten unter anderem Private-Cloud-, Public-Cloud- oder Partner-Cloud-Lösungen. Kunden in Deutschland nutzten derzeit noch zu 90 Prozent eine On-premise- oder Private-Cloud-Variante.

Vertrieb über Partner - IBM gehört dazu

Den Vertrieb organisiert SugarCRM hierzulande meist über Partner. Der typische Kunde stammt aus dem Segment der kleinen und mittleren Unternehmen mit 15 bis 20 CRM-Seats und etwa 50 bis 100 Mitarbeitern. Ogberg will künftig verstärkt auch etwas größere Unternehmen gewinnen, die mit 50 bis 500 CRM-Seats arbeiten. Das entspräche einer Größenordnung bis zu 2000 Mitarbeitern. Helfen sollen dabei auch größere Systemintegratoren, mit denen man in Verhandlungen stehe. Bereits auf der Liste der Systemintegratoren für SugarCRM-Produkte steht beispielsweise IBM. (wh)