Home Office, wählbare Arbeitszeit, Büroumgebung

Studie: So (un)flexibel wollen die Deutschen arbeiten

Viele Unternehmen preisen ihre flexible Arbeitskultur. Die Mitarbeiter können zuhause oder im Büro arbeiten, Hauptsache der Job wird erledigt. Doch wie sind die Wünsche der Angestellten überhaupt? Eine Umfrage von Sage zeigt, in welcher Umgebung am effizientesten gearbeitet wird.

Eine "klaren Trend zum dezentralen Arbeiten" liest das Softwarehaus Sage aus seiner Studie Zukünftige Arbeitswelten, die Ende Februar unter 351 Teilnehmern in Deutschland durchführt wurde. Technisch halten das die meisten für realistisch. 80 Prozent glauben, künftig von überall mit Tablet, Smartphone oder Notebook auf ihren Arbeits-Computer zugreifen zu können. Und gut die Hälfte würde sich das auch wünschen.

Ihre Aufgaben im Home-Office erledigen können zurzeit nur 30 Prozent, während 45 Prozent sich gerne auch außerhalb der Firma einen Arbeitsplatz einrichten würden. Die Mehrheit ist das allerdings nicht: 55 Prozent sagen, im Büro seien sie am effektivsten. Trotzdem betont Sage-Geschäftsführer Peter Dewald: "Firmen müssen bereit sein, andere Formen der Arbeitsorganisation einzuführen und Technologien bereitzustellen, die solche Arbeitsweisen auch möglich machen." Das ist kein Wunder, hat Sage als Anbieter von Cloud-Software doch ein ganz eigenes Interesse an mehr dezentralen Arbeitsformen.

Arbeiten auch im Urlaub und mit Krankenschein

Nicht für jeden ist eine stärkere Vermischung von Beruf und Freizeit gut. Einer von fünf Mitarbeitern arbeitet gelegentlich auch, wenn er eigentlich krankgeschrieben ist. Dies sind vor allem die Kollegen im Alter von 18 bis 44 Jahre, während nur 15 Prozent der älteren das ihrer Gesundheit antun. Die ganz jungen (18 bis 19) arbeiten zum Teil im Urlaub (15 Prozent), wenn sie sich eigentlich erholen sollen. Bei den anderen sind es drei Prozent weniger. Den Feierabend nutzen allerdings alle Altersgruppen zu je etwa einem Drittel auch dienstlich.

So ist es kein Wunder: Je jünger die Menschen sind, desto überzeugter sind sie davon, dass sich Arbeit und Freizeit zusehends vermischen. Interessant: Während des Essens würde sich rund die Hälfte von einem Anruf auf dem Handy stören lassen, jeder fünfte sogar auf der Toilette.

Von ihren Arbeitgebern wünschen sich die meisten in Zukunft mehr Flexibilität: Drei von vieren hoffen auf flexiblere Arbeitszeiten, gut die Hälfte möchte auch flexible Modelle für die eigene Lebensplanung haben. Dazu gehören auch Teilzeit und Home-Office, wenn die Familie wächst. Ob sie ihr eigenes Smartphone (BYOD) dienstlich nutzen können, ist ihnen viel weniger wichtig.

Moderne Technik an sich aber spielt eine große Rolle. Fast durchgehend sind die Berufstätigen von heute davon überzeugt, dass das Beherrschen moderner Informations- und Kommunikationstechnologien einen wichtigen Karrierefaktor darstellt.

Quelle Teaserbild: Regus

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO. (cvi)