Ein Viertel der Programme illegal

Raubkopierer fühlen sich in Österreich pudelwohl, Deutschland noch schlimmer

Österreich ist ein Eldorado für Raubkopierer. Wie eine Erhebung der Business Software Alliance (BSA) in Zusammenarbeit mit IDC und IPSOS ermittelte, wurde allein in der Alpenrepublik Software im Wert von rund 158 Millionen Euro raubkopiert. 24 Prozent aller verwendeten Programme sind nicht lizenziert. In Deutschland sind sogar 27 Prozent raubkopiert.

Doch nicht nur in der EU treiben Raubkopierer ihr Unwesen. Bedenkliche Entwicklungen lassen sich derzeit vor allem in den Schwellenländern beobachten. Der Studie zufolge trieb das Wachstum des Softwaremarktes dort den Wert der illegalen Programme um 14 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 59 Mrd. Dollar. "Mit herkömmlichen Gegenmaßnahmen ist das Problem kaum noch in den Griff zu bekommen. Die Rechteinhaber müssen Gas geben", unterstreicht Georg Herrnleben, Senior Director EMEA bei der BSA, gegenüber pressetext.

Im Vergleich zu den Schwellenländern stagniert der Anteil unlizenzierter Software in der EU bei 35 Prozent. Der Wert stieg von 8,3 auf 10,1 Milliarden Euro. Der größte Schaden entsteht EU-weit hingegen in Frankreich. Dort liegt die Piraterierate bei 39 Prozent, was einem Wert von 1,9 Mrd. Euro entspricht. International betrachtet, liegen die USA mit einer Piraterierate von 20 Prozent und einem Schaden von 9,5 Milliarden Dollar, China mit 78 Prozent Rate und 7,8 Milliarden Dollar Schaden sowie Russland mit 65 Prozent und 2,8 Mrd. Dollar Schaden an der Spitze. In Deutschland sind 27 Prozent der verwendeten Programme nicht lizenziert, hier geht es um einen Wert von 1,6 Milliarden Euro.

"Wenn man sich einmal vor Augen hält, dass die illegale Verwendung von Software im Jahr 2010 fast ebenso stark zugenommen hat wie der legale Softwaremarkt gewachsen ist, besteht Grund zur ernsten Sorge", meint Herrnleben im pressetext-Gespräch. Erfreulich hingegen ist, dass 71 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass Entwickler für ihre Arbeit angemessen bezahlt werden sollten. 59 Prozent zeigen sich zudem davon überzeugt, dass die Branche die heimische Wirtschaft fördert. 61 Prozent glauben, dass Software Arbeitsplätze schafft. (pte/cvi)