Konvergenz der Netze

Kampf um Quality of Service geht weiter

Seit einiger Zeit steht mit IEEE 802.3x ein Standardverfahren für die Flußkontrolle in einem Ethernet-LAN zur Verfügung. Diese einfache, framebasierte Xon/Xoff-Methode ist jedoch in der Praxis oft unbrauchbar. Probleme bereiten beispielsweise die Übergänge zwischen Segmenten mit unterschiedlichen Datenraten. Ein weiterer Schwachpunkt sind zu hohe Verzögerungszeiten. Sie entstehen, wenn Anwendungen bei eingeschalteter Flußkontrolle das Netz überlasten. Einige Applikationen beanspruchen beispielsweise beim Start einen großen Teil der verfügbaren Bandbreite. Dazu zählt das "User Datagram Protocol" (UDP), das vielen Multimediaapplikationen als Transportprotokoll dient und im Gegensatz zu TCP keinen "Slow Start"-Mechanismus enthält.

Bild 3 zeigt, wie sich diese Faktoren auswirken können. So schränken überlastete Verbindungen unter Umständen die Bandbreite anderer Segmente stark ein. Das wiederum steht mit den Anforderungen in Widerspruch, die Echtzeitanwendungen in bezug auf Verzögerungszeiten stellen.

Ein verbessertes Flußkontrollverfahren soll diese Schwächen ausmerzen. Statt der kompletten Verbindung blockiert es einzelne Datenströme. Diese werden anhand von Prioritäten oder der im Paket enthaltenen Ziel- beziehungsweise Quelladresse identifiziert. So ist es möglich, den Durchsatz zu steigern und gleichzeitig Datenströme unterschied-licher Priorität zu unterscheiden. Als Grundlage für eine prioritätsgesteuerte Flußkontrolle kommt der bereits verabschiedete Standard IEEE 802.1p in Frage.