Microsoft Hyper-V 2012 im Test

Hyper-V 2012 ist VMware vSphere dicht auf den Fersen

Mit dem dritten Release des 2008 eingeführten Hypervisors Hyper-V mach Microsoft Boden gut gegenüber dem Erzrivalen VMware und dessen vSphere-Paket. Die aktuelle Hyper-V-Version macht Windows Server 2012 zur Cloud-Plattform.

Seit jeher sind die Release-Zyklen von Hyper-V an die Windows-Versionen gebunden, so dass Innovationen selten und dann in Schüben kommen. Mit Windows Server 2012, das Microsoft explizit als umfassende Plattform für die Private Cloud positioniert, gewinnt der Hypervisor an Bedeutung: Er ist der Motor für die Virtualisierung von Servern und Desktops auf Basis von Windows.

Um sich gegen den mächtigen Wettbewerb, allen voran VMware, behaupten zu können, hat Microsoft in die Erweiterung der Technik und die tiefere Integration von Hyper-V mit Betriebssystem, Infrastruktur- und Management-Lösungen investiert. In allen wichtigen Teilbereichen wurde Hyper-V stark aufgebohrt. Es bietet etwa verbesserte Live Migration Features, eine bessere Skalierung, höhere Flexibilität im Networking mit Netzwerkvirtualisierungs-Techniken, erweiterte Storage-Features sowie ein ganzes Paket von Neuerungen, die den Einsatz in Cloud-Umgebungen stark vereinfachen sollen.

Bislang ist es Microsoft nicht gelungen, VMware die Führung im Markt für x86-Server-Virtualisierung streitig zu machen. Das mit vier Jahren recht junge Produkt Hyper-V bot bislang vor allem mittelständischen Unternehmen eine gute Basis für den Einstieg in die Server-Virtualisierung, konnte sich jedoch in großen und größten Installationen nicht gegen VMware behaupten. So sieht der Magic Quadrant von Gartner Hyper-V auf Platz 2 am Markt hinter VMware positioniert. Aufgrund des neuen Releases und der Integration mit Windows Server 2012 beschleunige sich die Verfolgungsjagd aber aktuell.

Hyper-V - vollwertige Lösung für die Virtualisierung

Hyper-V Release 3 stellt sich den Herausforderungen großer Installationen, die oft unter der Bezeichnung Private Cloud firmieren und auf denen alle Arten von Anwendungen laufen, mit umfassenden Verbesserungen hinsichtlich Skalierung in Scale-up und Scale-out Szenarien. Die Leistungsdaten sind auf ein Niveau angehoben worden, das die Kapazitäten heutiger Server-Hardware weitaus besser ausschöpfen kann. Dies schlägt sich unter anderem in neuen Maximalwerten für virtuelle Ressourcen nieder:

  • bis zu 160 logische Prozessoren und 2 TB RAM pro Host

  • bis zu 64 virtuelle CPUs und 1 TB RAM pro virtueller Maschine

Der besseren Skalierbarkeit dient auch die Anhebung der maximalen Zahl an Knoten in einem Windows-Cluster von bisher 16 auf künftig 63. Ein solches voll ausgebautes Cluster kann bis zu 4000 VMs gleichzeitig ausführen.

Ressource

Hyper-V 2008 R2

Hyper-V 2012

Host

CPUs

64

320

RAM

1 TB

4 TB

Virtuelle CPUs pro Host

512

2048

VM

Virtuelle CPUs je VM

4

64

RAM je VM

64 GB

1 TB

Aktive VMs je Host

384

1024

Cluster

Max. Knoten

16

64

Max. VMs

1000

4000

Abbildung 1 [Grafik: Radonic/Microsoft]: Hyper-V hat ein kräftiges Leistungstuning erfahren