Internetprotokoll IPv6 in der Anwendung

Hochleistungsrechnen nach IPv6

Wissenschaftler der Uni Potsdam haben eigenen Angaben zufolge bedeutende Fortschritte bei der Nutzung des neuen Internetstandards IPv6 erzielt.

Rechner im Internet kommunizieren derzeit nach dem Internetprotokoll IPv4 miteinander. Jeder Rechner besitzt im Internet eine eindeutige Adresse, die IP-Adresse. Bisher sind IP-Adressen 32-Bit lang, der IP-Adressraum ist somit begrenzt. Fachleute warnen seit geraumer Zeit vor der drohenden IP-Adressknappheit. Die noch freien IP-Adressräume seien in drei bis vier Jahren vergeben, im Falle von „Hamsterkäufen“ sogar schon früher.

Abhilfe könne das Mitte der 90er Jahre entwickelte Protokoll IPv6 schaffen, das 128-Bit-Adressen benutzt, teilt die Uni Potsdam mit. Damit würden laut dem renommierten Betriebssystemprofessor Andrew S. Tanenbaum jedem Quadratmeter der Erdoberfläche, einschließlich der Meere, 7 x 1023 IP-Adressen zur Verfügung stehen.

Die Umstellung des Internets von IPv4 auf IPv6 sei allerdings ein Kraftakt der besonderen Art. Zum einen müssen die großen Anbieter diesen Wechsel für ihre Netzinfrastruktur vollziehen. Zum anderen müssen auch alle Internetanwendungen IPv6-lauffähig gemacht werden.

Das Institut für Informatik der Uni Potsdam hat nun die am häufigsten benutzte Kommunikationsbibliothek Message Passing Interface (MPI) auf IPv6 übertragen. Sie ermöglicht den Nachrichtenaustausch bei parallelen Berechnungen auf verteilten Computersystemen. Dabei arbeiteten die Potsdamer Informatiker mit Experten der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammen. Die Ergebnisse zeigten, so die Uni Potsdam, wie der Umstieg auf IPv6 problemlos und ohne Verluste auch für den Bereich des Hochleistungsrechnens möglich werde. (dsc)

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