Fatalere Folgen

Experten warnen vor Hacker-Angriffen auf zivile Ziele

In den vergangenen Wochen war es Hackern gelungen in die Server des Zolls, der NATO sowie zahlreicher Unternehmen einzudringen. Angriffe auf zivile Ziele hätten laut des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz jedoch sehr viel fatalere Folgen.

Die Hacktivisten-Gruppen Anonymous, No Name Crew und LulzSec hatten in den vergangenen Wochen immer wieder mit Hacker-Angriffen auf Unternehmens-Websites auf sich aufmerksam gemacht. Zuletzt gelang es den virtuellen Freiheitskämpfern sogar, sensible Daten vom Zoll sowie der NATO zu stehlen. Bislang dienen die Aktionen dazu, bestimmte Institutionen und Firmen bloßzustellen. Terroristen könnten mit entsprechenden Aktionen jedoch noch viel mehr Schaden anrichten.

Wie Christoph Unger, Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz, gegenüber dem Focus bestätigte, wären die Auswirkungen vor allem bei Angriffen auf zivile Ziele mehr als fatal. Besonders gefährdet seien der Luftverkehr, Krankenhäuser oder auch Atomkraftwerke und Stromnetze. Sollte es Hackern gelingen, die Stromversorgung flächendeckend zu deaktivieren, werde die Gesellschaft innerhalb von nur 24 Stunden in die Knie gezwungen, so Unger.

Gegen Cyber-Attacken könne sich Deutschland jedoch nicht zuverlässig wappnen, denn laut Unger sei es unmöglich, ein Netzwerk hundertprozentig abzusichern. Sollten Terroristen ernsthaften Schaden anrichten wollen, müssten sich ihre Angriffe auf die Sabotage von sicherheitskritischen Einrichtungen in privater Hand beziehen. Erklärte der IT-Experte Arne Schönbohm gegenüber dem Focus.

Erst im Juni 2011 hat das Nationale Cyber-Abwehrzentrum in Bonn seinen Betrieb aufgenommen. Die Plattform soll mit Hilfe von zahlreichen Experten, Angriffe aus dem Internet analysieren und abwehren. Neben den Interessen von Wirtschaftsunternehmen schützt das Zentrum auch die Bundesregierungs-Netze. (PC-Welt/cvi)