DirectX und MP3-Player für Windows CE

Die Mini-Computer mit Windows CE werden bunter und lauter. Microsoft hat mit dem "DirectX Platform Adaption Kit" (DXPAK) einen Weg geschaffen, um DirectX-Anwendungen auf Windows CE zu portieren. Zeitgleich wurde auch der Media Player für Windows CE vorgestellt.

Dass es für die unter Windows CE laufenden Mini-Computer (Palm-Size-PC - P/PC und Handheld PC - H/PC) nicht genügend Spiele und Multimedia-Anwendungen gibt, sieht Microsoft als einen der Haupthindernisse für den Erfolg der Plattform. Auch den Weg zum Betriebsystem für Set-Top-Boxen ebnen für CE nur die Unterstützung von Grafikbeschleunigern und die Möglichkeit, digitales Audio- und Videomaterial zu verarbeiten.

Besonders das neue Set-Top-Box-Design DCT-5000+ von Motorola hat Microsoft mit dem DXPAK im Auge. Auch von mehr Software für Segas CE-Konsole Dreamcast war auf der Embedded Systems Conference in Chicago die Rede. Dort wurde der DXPAK gezeigt, der ab sofort an alle registrierten Kunden von Microsofts Windows CE Platform Builder ausgeliefert werden soll. Wie detailliert die Pläne mit CE sind, zeigt ein Artikel auf den Entwicklerseiten von Microsoft: Die wichtigsten Module von DirectX wie DirectDraw und DirectSound werden bereits unterstützt.

Um den Besitzern heutiger CE-Geräte, vornehmlich PDAs, schon einmal Appetit zu machen, hat Microsoft mit dem Media Player ein kostenloses Programm veröffentlicht, mit dem sich Dateien im MP3- und WindowsMedia-Format abspielen lassen.

Auch ohne Skins lässt sich das Aussehen des Media Player unter Windows CE verändern.

Besitzer eines Casio Cassiopeia E100 oder E105, Compaq Aero 1500 oder 2100, oder des HP Jornada 430se können sich die passende Version des Media Player von der Downloadseite laden. Die Teilnahme am Gewinnspiel, die der Server danach vorschlägt, ist nicht notwendig, der Umgehungslink "please click here" aber recht klein gehalten.

Erste Versuche mit dem Media Player zeigten äußerst bescheidene Klangqualität auf einem Compaq Aero 1500. Die Höhen fehlen fast völlig, Knacken und deutliche Dekompressions-Artefakte vor allem bei schnellen Impulsen trüben den Hörgenuss. Eines der beliebtesten Features der Desktop-Konkurrenz Winamp, die Personalisierung durch eigene Oberflächen mit "Skins", hat Microsoft glatt vergessen. Kreativitäts-Anfälle können aber durch Verändern der Bitmap-Dateien im Programm-Verzeichnis des Media Player ausgelebt werden. (nie)