DHCP sichern

DHCP zählt zu den zentralen Infrastrukturdiensten, die im Netzwerk unverzichtbar sind. Allerdings sind die Anforderungen an die Verfügbarkeit in vielen Einsatzszenarien insgesamt geringer als beim Active Directory. Wie sich die DHCPDatenbank sichern lässt, lesen Sie im folgenden Beitrag.

DHCP als der Mechanismus, der für die Vergabe von IP-Adressen und zugeordneten Konfigurationen im Netzwerk zuständig ist, zählt wie DNS oder das Active Directory zu den zentralen Infrastrukturkomponenten in Netzwerken. DHCP hat unter dem Aspekt der Verfügbarkeit einige Vorteile im Vergleich zu den anderen Verfahren, aber auch Nachteile.

Der gravierende Nachteil von DHCP ist, dass sich Server nur schwer redundant auslegen lassen, weil sie keine gemeinsamen Adresspools nutzen können. Jeder Server hat einen eigenen Adresspool, aus dem er die Leases vergibt. Eine Kommunikation darüber zwischen den Servern fehlt.

Der Vorteil ist, dass Systeme, die eine Lease erhalten haben, relativ lang weiterarbeiten, auch wenn ein DHCP-Server ausgefallen ist. Nur Clients, die bisher keine Lease erhalten haben oder deren DHCP-Lease (fast) abgelaufen ist, sind vom Ausfall eines DHCP-Servers betroffen – zumindest dahingehend, dass sie einen anderen als den zuletzt verwendeten DHCP-Server suchen.

Solange man also keine neuen Systeme in Betrieb nimmt oder Notebooks von externen Benutzern mit dem Netzwerk verbunden werden müssen, ist bei üblichen Leasedauern im Bereich zwischen acht und 30 Tagen sogar ein mehrtägiger Ausfall des DHCP-Servers zu verkraften.

Die automatische Sicherung

DHCP-Server führen standardmäßig alle 60 Minuten eine Sicherung durch. Die Sicherung erfolgt standardmäßig im Ordner

%systemroot%\system32\dhcp\backup

respektive einem untergeordneten Ordner. Der Pfad kann im Register Erweitert bei den Eigenschaften eines DHCP-Servers konfiguriert werden. Es bietet sich an, dafür zumindest ein anderes physisches Volume als für den Datenbankpfad zu verwenden.

Das Intervall für die automatische Sicherung kann ebenfalls angepasst werden. Dazu wird der Parameter BackupInterval in

HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\
Services\DHCPServer\Parameters

verwendet. Hier lassen sich beliebige höhere und niedrigere Werte festlegen.

In der Sicherung sind alle Daten aus der DHCPDatenbank, also Bereiche, Optionen, Reservierungen und so weiter enthalten. Die Wiederherstellung kann von einer solchen automatischen Sicherung aus erfolgen.