Business Intelligence für mittelständische Unternehmen

Datenanalyse als Cloud-Service

Besonders für mittelständische Unternehmen hat die servicebasierte Datenanalyse als Alternative zu internen Lösungen ihren Reiz. Ganz unproblematisch ist die Cloud-Variante allerdings nicht, Risiken und Nutzen sollten sorgfältig abgewogen werden.

Business Intelligence (BI) ermöglicht mittelständischen Unternehmen eine systematische Datenanalyse, um intelligente Geschäftsentscheidungen zu treffen. Jüngere Studien wie etwa vom Forschungs- und Beratungsinstitut BARC (Business Application Research Center) zeigen, dass im Mittelstand der BI-Bedarf stetig steigt, um geschäftskritische Prozesse zu unterstützen.

So segensreich branchenübliche BI-Lösungen sein mögen, für kleine Unternehmen ist die Einführung und der Betrieb von BI-Systemen eine große Hürde. Lange Implementierungszeiten, komplizierte Installations-, Upgrade sowie Betriebsprozesse und vor allem hohe Kosten schrecken viele davon ab, sich mit der Einführung von BI-Systemen zu befassen.

BI aus der Cloud: Software as a Service ermöglicht Datenanalysen und Reports bei Bedarf und ohne teure und komplexe Inhouse-Software.
BI aus der Cloud: Software as a Service ermöglicht Datenanalysen und Reports bei Bedarf und ohne teure und komplexe Inhouse-Software.
Foto: SAP

Abhilfe könnte Cloud Computing schaffen. Der Bezug der Analyse-Software aus der Cloud als Software as a Service (SaaS) legt die Hürden einer BI-Einführung deutlich niedriger: Statt im "On-Premise-Modell" die BI-Software zu erwerben und selbst zu betreiben, nutzt der Anwender BI-Funktionen im Rahmen eines "On-Demand-Modells" direkt als Mietservice von der Websites des Anbieters. Eingesetzt und abgerechnet wird im Idealfall nur das an BI-Funktionalität, was gebraucht wird.

Die meisten Angebote im Markt schirmen den Nutzer von komplexen Installationsroutinen oder der Administration von BI-Umgebungen ab. Dadurch, dass die Software weder selbst installiert, noch betrieben oder gewartet werden muss, lassen sich Cloud-Miet-Systeme schneller und einfacher einführen als herkömmliche Software - und das bei niedrigeren Kosten. Die oft extrem langen Realisierungszeiträume von Inhouse-Systemen können damit elegant umgangen werden.

Was spricht für Cloud-BI?

Im täglichen Betrieb profitieren vor allem die Mitarbeiter, die in der Regel keine BI-Experten sind, von den Cloud-Diensten. Viele der Cloud-BI-Varianten haben die Eigenschaft, dass sie relativ normiert sind. Dadurch wird die oft recht komplexe BI-Software entschlackt und auf das Wesentliche reduziert. Intuitive, menügesteuerte Oberflächen ermöglichen auch Laien detaillierte Datenanalyse und Reporting.

Erwartete Vorteile von BI-SaaS-Lösungen laut einer BARC-Umfrage.
Erwartete Vorteile von BI-SaaS-Lösungen laut einer BARC-Umfrage.
Foto: BARC

In größeren Unternehmen hat sich vor allem Self Service BI als wesentlicher Treiber für die Cloud-Variante herauskristallisiert. Fachanwender möchten heute immer öfter flexibel, eigenständig und ohne Rückgriff auf IT-Experten Daten auswerten und Reports schreiben. Mit BI aus der Cloud müssen Anwender nicht mehr auf die Bereitstellung von BI-Funktionalität durch die langsame IT-Abteilung warten, sondern können sofort loslegen.

Gartner nennt vor allem drei Schlüsselfaktoren, die für BI aus der Cloud sprechen:

  • Time to Value: BI Cloud-Angebote glänzen durch eine im Vergleich zu On-Premise-Systemen schnellere Implementierung. Das erweist sich insbesondere dann als Vorteil, wenn die IT-Abteilung nicht schnell genug auf neue Anforderungen reagieren kann.

  • Kostenbetrachtung: In der Kostenbetrachtung unterscheiden sich Inhouse- und Cloud-Systeme deutlich. Kauf-Software müssen die Unternehmen vorab bezahlen und können sie über den Nutzungszeitraum abschreiben. Miet-Software versucht keine Vorabinvestitionen, dafür kommt keine Abschreibung in Frage. Miet-Software ist zudem in den ersten fünf Jahren billiger als Kauf-Software.

  • Mangel an IT-Expertise: Cloud-Applikationen sind oftmals für bestimmte Einsatzszenarien oder Branchen vorkonfiguriert. Das hilft Unternehmen, die wegen ihres knappen IT-Personals keine eigenen Applikationen erstellen können.