C# und VB.Net gemeinsam nutzen

C# und Visual Basic.Net lassen sich beliebig in Projekten mischen, so dass man im Netz gefundene Klassen schnell in eigene Programme einbauen kann. Ein gewisses Verständnis für die Unterschiede ist allerdings hilfreich.

Es spielt keine Rolle, in welcher Programmiersprache Sie in Visual Studio .Net ein Programm oder eine Klasse schreiben. Die kompilierte Datei, die von der Common Language Runtime ausgeführt wird, sieht – wenn man den Bytecode betrachtet – exakt gleich aus unabhängig von der Sprache, in der er entwickelt wurde.

Von der großen Sprachenvielfalt, die es inzwischen unter .Net gibt, haben sich in den letzten Jahren C# und VB.Net als die beiden beliebtesten Sprachen herauskristallisiert. C# sicherlich deshalb, weil die Syntax, der Aufbau, die Organisation und die dahinter stehende Philosophie Java sehr ähnlich sind und recht nah an C++ heranreichen. Nicht von ungefähr wurde die Notation C# gewählt, die in der Musik nichts bedeutet, als die Erhöhung der Note C um eine halbe Note (cis). Das soll sicherlich implizieren, dass C# noch eine Spur besser ist als C oder C++. Umgekehrt ähnelt die Syntax von Visual Basic.Net sehr der von Visual Basic, beziehungsweise Visual Basic for Applications, womit Programmierern dieser beliebten Sprachen der Einstieg erleichtert werden soll.

Oder gibt es nicht sogar Konstrukte, die in VB.Net bestimmte Codeteile leichter programmieren lassen als in C#? Mit welchen Schwierigkeiten haben versierte C#-Programmierer zu kämpfen, die nun in ein VB.Net-Projekt einsteigen müssen? Oder umgekehrt. Immerhin bieten Plattformen wie gotdotnet.com oder andere Open-Source-Projekte fertige Klassen für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen an. Es bietet sich also an, das Rad nicht ständig neu zu erfinden. Um den jeweils anderen Code allerdings verstehen zu können, benötigt man zumindest eine grundlegende Idee von der Philosophie und der Struktur der anderen Sprache.