Grundlagenserie Business Intelligence

Business Intelligence (Teil 9): Drei Fallbeispiele aus der Praxis

Wie wird Business Intelligence in der Praxis umgesetzt? Drei ganz unterschiedliche Fallbeispiele zum Data Warehouse, zum Berichtswesen und zum Data Mining zeigen BI-Anwendungen im realen Unternehmenseinsatz.

Wie unsere BI-Grundlagenserie bislang gezeigt hat, besitzt Business Intelligenz ganz unterschiedliche Facetten. Im Folgenden gehen wir auf drei BI-Szenarien im praktischen Einsatz ein, die ganz verschiedene Anforderungen haben. Unser erstes Beispiel, eine Krankenkasse, hatte vor allem mit zahlreichen Datenquellen zu kämpfen. Lufthansa Cargo nutzt BI vor vorrangig für ein komplexes Berichtswesen zur Steuerung des operativen Geschäfts. Eine Direktvermarktungs-Agentur als drittes Beispiel konzentriert sich dagegen vor allem auf das Data Mining in einem großen Adressbestand.

Kaufmännische Krankenkasse Hannover

Die Kaufmännische Krankenkasse aus Hannover (KKH) ist mit rund zwei Millionen Versicherten die viertgrößte bundesweite Krankenkasse in Deutschland. Um die Wettbewerbsfähigkeit unter den aktuell schwierigen Bedingungen aufrecht und die Beiträge stabil halten zu können, müssen vor allem die internen Unternehmensprozesse transparent und so weit wie möglich automatisiert ablaufen.

Grundlage dafür ist die Datenintegrationsplattform Informatica PowerCenter, mit der die KKH ihre Daten aus den verschiedenen Quellsystemen in der unternehmenseigenen Data Warehouse (DWH)-Lösung zusammenführt. Von dort aus stellt sie diese den Analyseprogrammen zur Unternehmenssteuerung zur Verfügung.

PowerCenter unterstützt dabei nicht nur die automatische Befüllung des Data Warehouse, sondern erkennt auch Fehlersituationen und leistet Hilfestellung bei Maßnahmen zur Sicherstellung der Datenqualität. .

Bei der Einrichtung des unternehmensweiten Data Warehouse im Jahr 1999 stand das Ziel im Vordergrund, aussagekräftige Daten für eine gezielte Steuerung der Leistungskosten zu erlangen und die Entwicklung der Kosten und Leistungen unter Kontrolle zu halten.

„Wir wollten aus der Vielzahl vorhandener Daten einen einheitlichen Blick auf das Unternehmen ableiten“, erinnert sich Detlef André, Abteilungsleiter DWH & SAP bei der KKH. „Der erste Schritt auf diesem Weg war die Implementierung eines einheitlichen Speicherorts für alle Daten.“ Heute dient das Data Warehouse als Basis für die internen Business Intelligence- und CRM (Customer Relationship Management)-Projekte.