Basiert auf Ubuntu 12.04

Angetestet: Erste Beta der Server-Distribution Zentyal 2.3

Das Fundament von Zentyal 2.3 bietet Ubuntu 12.04 Server LTS Beta. Die Canonical-Distribution wird Ende April erwartet und gewährt fünf Jahre lang Unterstützung. Wir haben die Beta-Version installiert und zeigen die Features auf.

Mit dem bald erscheinenden Ubuntu 12.04 LTS Server bekommt Zentyal auch Langzeitunterstützung. Eine weitere Besonderheit ist das Vorhandensein von Samba 4. Damit lässt sich die Linux-Server-Distribution hervorragend in heterogenen Umgebungen einsetzen. Bei 2.3 handelt sich wie erwähnt um eine Entwickler-Version. Die finale Version der Distribution wird Zentyal 3.0 sein und nicht zeitgleich mit Ubuntu 12.04 erscheinen. Laut Aussagen der Entwickler wird die Server-Distribution nach ausführlichen Tests voraussichtlich im September 2012 verfügbar sein.

Während der Installation auf Deutsch weist die Software darauf hin, dass noch nicht alle Pakete in dieser Sprache verfügbar sein können. Auf einem Server sollte das allerdings weniger tragisch sein. Die Installation ist mehr oder weniger fast automatisch, was dem weniger geübten Administrator doch sehr zu Gute kommt.

Nach der Installation des Grundsystems ist noch einmal etwas Geduld gefragt, weil dann das Einspielen der Zentyal-Kernpakete erfolgt. Während Ubuntu Server keine grafische Oberfläche mit sich bringt, tut Zentyal das sehr wohl. Das ist auch wegen der grafischen Administration notwendig - diese erfolgt komplett im Browser.

Zentyal 2.3: Das Dashboard der Linux-Distribution ist informativ.
Zentyal 2.3: Das Dashboard der Linux-Distribution ist informativ.

Nach dem ersten Anmelden entscheiden Sie selbst, welche Funktion Zentyal übernehmen soll. Dazu ist die Installation von Zusatzpakete nötig. Es liegt ebenso in Ihrer Entscheidung, welche Zusatz-Software auf den Server soll. Drücken Sie auf einen der großen oberen Buttons, übernimmt das System die entsprechende Paket-Auswahl für Sie. Hier ist eine Mehrfachwahl möglich. Sie können diesen Schritt auch überspringen und die Pakete zu einem späteren Zeitpunkt installieren. Sollten Sie das gleich machen wollen, ist je nach Internetverbindung wieder etwas Wartezeit angesagt.

Die Distribution bietet an sich alles, was man sich so wünschen kann. Traffic Shaping, Quotas, Samba, Virenscanner, Firewall und Webserver, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Bei genügend Festplatten ist auch das Erstellen von RAID-Systemen in der Zentyal-Administrationsoberfläche möglich. Die Option von automatisierten Datensicherungen ist selbstverständlich auch vorhanden.

Auch wenn die Administrations-Oberfläche denkbar einfach zu verstehen ist, handelt es sich bei Zentyal um eine Server-Distribution. Gewisse Grundkenntnisse von Linux, Servern und Netzwerken ist auf jeden Fall von Vorteil. Wie bei jedem neuen System gilt natürlich, dass Sie durch Spielen mit der Materie schneller zurechtkommen werden. Die Lernkurve bei Zentyal ist dabei angenehm hoch.

Wer bereits jetzt testen möchte, kann sich ISO-Abbilder für die Architekturen x86 und x86_64 bei sourceforge.net herunterladen. Als minimale Anforderungen geben die Entwickler einen Pentium-4-Prozessor (oder äquivalent), 2 GByte Arbeitsspeicher und 80 GByte Festplattenplatz an. Das gilt für Umgebungen unter 100 Benutzern. Sollten Sie die Distribution als Gateway einsetzen, sind zwei Netzwerkkarten Voraussetzung. (cvi)