Neue Generation Trinity mit Bulldozer-Core Piledriver

AMD stellt APU-Serie A6, A8 und A10 vor

AMD stellt mit der neuen A6-, A8- und A10-Serie seine nächste Generation von Prozessoren mit integrierter Grafik vor. Die primär für Notebooks vorgesehenen APUs "Advanced Processing Unit" basieren auf der Bulldozer-Architektur und besitzen eine Radeon HD 7000 Grafik.

AMDs bisherige Prozessoren A-Serie mit Codenamen "LIano" gibt es für Notebooks und Desktops. Die vom Hersteller auch als APU "Advanced Processing Unit" bezeichneten LIano-Prozessoren vereinen die Prozessorkerne und die Grafikengine auf einem Siliziumplättchen. Während die CPU-Kerne auf der bekannten K10-Architektur basieren, setzt die Grafik auf Radeon-HD-6500-Engines ist auf dem Siliziumplättchen des Prozessors mit integriert.

Bei der neuen 2012er A-Serie mit Code-Namen "Trinity" setzt AMD auf seine moderne Bulldozer-Architektur. Die Mikroarchitektur kommt bereits bei den Desktop-Prozessoren der FX-Serie oder dem Opteron 6200 zum Einsatz. Allerdings gibt es hier jeweils keine integrierte Grafik-Engine. Die Trinity-Modelle der Serien A6, A8 und A10 vereinen nun erstmals die Bulldozer-Architektur mit der Radeon-Grafik. Dabei spendiert AMD auch den Prozessorkernen eine Auffrischung in Form von "Piledriver". Piledriver ist eine aktualisierte Bulldozer-Architektur. Unter anderem verbesserte AMD die Sprungvorhersage. Auch der L1-Cache für Daten wurde von 16 auf 64 KByte aufgestockt. Der L1-Befehlspuffer bleibt bei 64 KByte. Der von den CPU-Kernen gemeinsam genutzte L2-Cache besitzt je nach Modelleine Größe von 1, 2 oder 4 MByte.

AMD bietet die neue A-Serie "Trinity" als A6-4400M, A6-4455M A8-4500M, A10-4600M und A10-4655M an. Die CPUs mit Piledrive-Kernen sollen eine bis zu 29 Prozent höhere Core-Performance im Vergleich zu den K10-basierenden A-Serie-Prozessoren bieten. Mit Piledriver-Bulldozer erhält AMDs A-Serie erstmals auch die modernen Befehlssätze AEX und AVX. Piledriver kommt laut AMD auch mit geringeren Leckströmen aus und bietet somit eine höhere Energieeffizienz. Entsprechend gibt es die weiterhin im 32-nm-Verfahren (nun aber mit HKMG-Integration) produzierten Prozessoren mit TDP-Einstufungen von 17, 25 und 35 Watt. LIano-CPUs gibt es auch mit 45 Watt TDP.

Bei der integrierten Grafik-Engine schwenkt AMD von der Radeon HD 6500 Serie (LIano-CPUs) auf die Radeon HD 7000 Serie um. Die Grafik-Kerne der zweiten Generation unterstützen DirectX 11, AMD Eyefinity, DVI, HDMI und DisplayPort 1.2 für bis zu vier Monitore. Je nach CPU-Modell kommt eine Radeon HD 7500G, 7520G, 7620G, 7640G oder 7660G zum Einsatz. Die Engines unterscheiden sich durch die Anzahl der Shader-Kerne und ihrer Taktfrequenz. Beispielsweise besitzt der A10-4600 die Radeon HD 7660G mit 384 Kernen, die mit 497 MHz Taktfrequenz arbeiten. Durch AMDs Turbo CORE 3.0 können neben den CPU-Kernen aber auch die Grafik-Core ihre Taktfrequenz dynamisch verändern. So arbeitet die Radeon HD 7660G maximal mit 686 MHz. Die GPU-Performance des A10-4600M soll sich gegenüber dem A8-3500M "LIano" um bis zu 56 Prozent verbessern.

Überblick: AMD Mobile-Prozessoren der A-Serie Trinity

Modell

Grundtaktfrequenz

Turbo Mode CPU

Anzahl Kerne

Grafik-Engine

Basis / Turbo Grafik

Radeon-Cores

L2-Cache

TDP

Speicher

A6-4400M

2,7 GHz

3,2 GHz

2

HD 7520G

497 / 686 MHz

192

1 MByte

35 Watt

DDR3-1600 / DDR3L-1600 / DDR3U-1333

A6-4455M

2,1 GHz

2,6 GHz

2

HD 7500G

327 / 424 MHz

256

2 MByte

17 Watt

DDR3-1333 / DDR3L-1333 / DDR3U-1066

A8-4500M

1,9 GHz

2,8 GHz

4

HD 7640G

497 / 655 MHz

256

4 MByte

35 Watt

DDR3-1600 / DDR3L-1600 / DDR3U-1333

A10-4600M

2,3 GHz

3,2 GHz

4

HD 7660G

497 / 686 MHz

384

4 MByte

35 Watt

DDR3-1600 / DDR3L-1600 / DDR3U-1333

A10-4655M

2,0 GHz

2,8 GHz

4

HD 7620G

360 / 497 MHz

384

4 MByte

25 Watt

DDR3-1333 / DDR3L-1333 / DDR3U-1066

Die Trinity-Prozessoren steuern mit ihrem integrierten Dual-Channel-Speicher-Controller DDR3-DIMMs mit Geschwindigkeiten bis 1600 MHz an. Dabei unterstützt die neue A-Serie auch LV-Module mit 1,35 V sowie ULV-DDR3 mit 1,25 V Betriebsspannung. Die zum Start vorgestellten neuen Mobile-Prozessoren der Serien A6, A8 und A10 arbeiten mit zwei oder vier Prozessorkernen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen auch Desktop-Varianten auf den Markt kommen. AMD führt in seiner Produktpräsentation bereits den A10-5800K auf. Gegenüber einem Intel Core i7-3770K Ivy-Bridge soll der Trinity-Prozessor bei 3D-Spielen eine rund 20 bis 50 Prozent höhere Grafik-Performance bieten.

Einen Test von AMDs Bulldozer-Architektur finden Sie bei TecChannel im Artikel AMD FX-8150 Bulldozer - Neue CPU-Generation im Test. Die bisheriger LIano-APU haben wir in der Desktop-Variante im Artikel Test: AMD A8-3850 - CPU mit integrierter Grafik untersucht. (cvi)