Für Apache Chemistry

Alfresco schlägt Brücken zwischen Sharepoint und ECM

Der Open-Source-ECM-Anbieter Alfresco hat für das Chemistry-Projekt der Apache Software Foundation eine Sharepoint-Integration entwickelt.

Chemistry ist eine Open-Source-Implementierung von CMIS (Content Management Interoperability Services), einem offenen Standard der OASIS. Der Beitrag von Alfresco dazu heißt Chemistry Parts und soll einer Mitteilung zufolge Microsoft Sharepoint mit nahezu jedem ECM-System (Enterprise Content Management) verbinden, darunter auch Alfresco selbst.

Entwickler können mit Chemistry Parts demnach schnell und einfach eigene Content-Lösungen erstellen, die auf verschiedene Repositories aufsetzen können und von Sharepoint aus zugänglich sind. Das Ganze lässt sich vergleichsweise einfach konfigurieren, weil Chemistry Parts in HTML5 Javascript implementiert ist. Laut Alfresco lassen sich damit unter anderem Dokumenten-Bibliotheken, Records Management, Bildverarbeitung oder Prozess-Management mit Sharepoint integrieren, wobei die Skalierbarkeit und hohen Compliance-Standards der ECM-Plattformen erhalten blieben.

Bei der Sharepoint-Integration hat Alfresco mit dem US-amerikanischen Content-Spezialisten Armedia aus Atlanta zusammengearbeitet. Und das Resultat kann sich laut Florian Müller, Vice President von Apache Chemistry, sehen lassen: "Das Apache-Chemistry-Projekt ist stolz darauf, die de facto Referenz-Implementierung von CMIS zu sein." Es sei wirklich beeindruckend, wie dieses Framework die Interoperabilität zwischen Sharepoint und anderen CMIS-Implementierungen ermögliche.

Auch Alan Pelz-Sharpe, Analyst bei 451 Research, zeigt sich angetan: "Die meisten mittleren bis großen Unternehmen nutzen mehr als ein Content-Management-System. Bei einem Großteil ist auch Sharepoint in irgendeiner Weise im Einsatz. Daher besteht eindeutig Bedarf nach Lösungen, die ECM und Sharepoint nebeneinander bestehen und kooperieren lassen." Für eine solche Koexistenz scheine ein auf Open Source und offenen Standards basierender Ansatz ein sehr vielversprechender Weg.

CMIS wurde von der OASIS 2010 standardisiert. Es entstand in Zusammenarbeit von IBM, EMC, Microsoft, SAP, Open Text - mit dem Alfresco gerade das Patent-Kriegsbeil begraben hat - sowie Alfresco und gilt heute als "SQL des Content Managements". CMIS definiert Programmierschnittstellen (APIs), die Inhalte in Repositories wie IBM "Filenet", EMC "Documentum", Sharepoint oder Alfresco durchsuchen, aktualisieren, und organisieren können. (mje)