Verzeichnisdienste für Web Services: WS-Inspection und UDDI

UDDI - Universal Description, Discovery and Integration

UDDI besitzt im Gegensatz zu WS-I definierte Schnittstellen für Suche, Verwaltung und Replikation – ein Vorteil, der vor allem bei größeren Verzeichnissen von großem Wert ist.

Plakativ gesagt ermöglicht UDDI das Veröffentlichen und Auffinden eines Web Services im Internet. UDDI ist dabei wie ein großes Verzeichnis zu verstehen, in dem Web Services aufbewahrt werden. Hierzu stellt der Web Service Anbieter die WSDL-Beschreibung seines Dienstes in das UDDI-Verzeichnis ein. Ein Interessent kann diesen Dienst im Verzeichnis finden und die Schnittstellenbeschreibung in Form des WSDL-Dokumentes anfordern.

Am besten versteht man die Grundlagen von UDDI über die Telefonbuch-Metapher. Das Telefonbuch entspricht dabei einer der vier Haupttabellen im UDDI-Verzeichnis. UDDI ist dabei in folgende vier Kategorien unterteil:

  1. White Pages („Telefonbuch“): Die White Pages beinhalten Informationen zu den Serviceanbietern: Kontaktinformationen und Beschreibungen zur Organisation, die einen Web Service in ein UDDI-Verzeichnis einstellt. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Site www.whitepages.com.

  2. Yellow Pages („Gelbe Seiten“): Die Yellow Pages kategorisieren Services in Geschäftsfelder. Mit den Yellow Pages erhält man die Dienste aller Anbieter, sortiert nach Branchen (Geschäftsfeldern). Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Site www.yellowpages.com.

  3. Green Pages: Die Green Pages geben menschenlesbare Informationen über die angebotenen Dienste. Weiß ein Interessent, welchen Service er benötigt, aber kennt er den Anbieter nicht und weiß er auch nicht, zu welcher Branche er gehört, kann er jeden Service von Hand durchsuchen.

  4. Service Type Registration: Die Service Type Registration ist das maschinenlesbare Pendant zu den Green Pages, welche primär für den menschlichen Nutzer gedacht sind.

Telefonbuch: Die unterschiedlichen Informationstypen in UDDI-Verzeichnissen. (Quelle: TU Dresden)
Telefonbuch: Die unterschiedlichen Informationstypen in UDDI-Verzeichnissen. (Quelle: TU Dresden)

Es gibt somit zwei Arten von Nutzern von UDDI: Mensch und Maschine. Aus diesem Grund bietet ein Provider im Normalfall zwei verschiedene Zugänge zu UDDI an. Zutritte für den menschlichen User werden dabei in vielen Fällen mit einer webbasierten Anwendung entwickelt.

Der maschinenorientierte Zugang ist für Applikationen gedacht, die automatisiert Dienste finden möchten. Die notwendigen Schnittstellen-Informationen werden dabei über die WSDL-Datei gegeben.