iPhone und OLPC prägen innovative Gerätekultur

Rückblick 07: Schnüffelnder Bundestrojaner und "grüne" IT

25 Jahre Computervirus

Microsoft brachte Anfang des Jahres sein lang erwartetes neues Betriebssystem Windows Vista an den Start. Das System punktet mit einer grafisch aufwendig gestalteten Desktop-Oberfläche und soll dem User mehr Sicherheit sowie eine einfachere Benutzung ermöglichen. Kritik erntete das Unternehmen jedoch aufgrund der hohen Hardwareanforderungen und fehlender Treiber. Immer häufiger geisterte folglich die Downgrade-Option von Vista auf XP durch die Medien.

Die Betriebssysteme an sich wurden durch verschiedene technische sowie Softwarelösungen zunehmend flexibler. Einen Anteil daran hatten virtuelle Maschinen, die vor allem im Server-Bereich allmählich die Oberhand gewinnen. Im Desktop-Bereich weichen Applikationen wie Parallels oder VMware Fusion die Grenzen zwischen Mac und Windows zunehmend auf. Mittlerweile sind 3D-Games für Windows auf dem Apple-System spielbar. Splashtop hingegen ermöglicht sogar einen Zugriff auf Webanwendungen wie Firefox oder Skype, ohne das Betriebssystem starten zu müssen.

Vor 25 Jahren tauchte der erste Computervirus auf. Aus dem Schülerstreich eines 15-jährigen US-Schülers, der seine Freunde erschrecken wollte, entwickelte sich mittlerweile eine ganze Industrie sowie eine Gegenindustrie. Cyberkriminelle versuchen, ahnungslose User um Geld zu erleichtern oder deren Rechner als Ausgangspunkt für Angriffe zu missbrauchen, während die AV-Industrie bemüht ist, die Malware-Verbreiter zu jagen. Die Regierungen vieler EU-Staaten nahmen sich die Methoden der Kriminellen zum Vorbild und wollen ihren Behörden nun erlauben, Trojaner zur Terrorabwehr in Rechner verdächtiger Personen einzuschleusen. Die staatlichen Spionagetools wurden 2007 auf verschiedenen Ebenen heftig diskutiert. Während sich Security-Unternehmen, Datenschützer und Bürgerrechtler vehement gegen den Bundestrojaner wehren, beharren Politiker auf der Notwendigkeit, in Zeiten des World Wide Webs angemessene Maßnahmen setzen zu müssen. Zuletzt schaffte es der Bundestrojaner sogar noch zum Wort des Jahres in Österreich.