Praxis-Tipps

Ratgeber: RAID-Controller optimal konfigurieren

RAID-Adapter-Menüs

Rechnersysteme, die mit einem RAID-Controller ausgestattet sind, zeigen während der Bootphase nur rudimentäre Informationen über den Adapter und das installierte RAID-Level an. Allerdings kann der Anwender per Eingabe einer Tastenkombination in das interne Konfigurationsmenü des Adapters gelangen. Neben den verschiedenen RAID-Level-Optionen und deren Initialisierung sind darüber hinaus unterschiedliche Schreib-, Lese- und Cache-Einstellungen möglich. Diese so genannten Policies sind von dem eingesetzten RAID-Controller abhängig und können sich von Produkt zu Produkt unterscheiden. Diese oft wenig beachteten Funktionen haben bei einer falschen Einstellung enorme Auswirkungen auf die Leistung des Storage-Systems.

So bietet der Ultra-320-SCSI-RAID-Controller PERC 4/DC von Dell, der mit einem LSI-Logic-Chip und optionalem 128-MByte-Cache-Modul ausgestattet ist, umfangreiche Einstelloptionen unter dem Menüpunkt Logical Drive. Dazu zählen die Read- und Write-Policy sowie die Cache-Policy mit den jeweiligen entsprechenden Einstelloptionen.

Wir wählten diesen Adapter für unseren Test aus, da er mit einen Controller-Baustein von LSI Logic bestückt ist und alle relevanten Einstellungen für unseren Praxistest bietet. Darüber hinaus besitzt LSI Logic nach eigenen Angaben im OEM-Server-Bereich mit diesen Produkten einen Marktanteil von etwa 80 Prozent.

Auch der Mitbewerber Adaptec bietet RAID-Festplatten-Controller mit vergleichbaren Funktionen an. Der SATA-RAID-Adapter 2410SA mit Intel-I/O-Prozessor und 64 MByte fest installiertem Cache-Speicher zum Beispiel besitzt neben einer Write-Cache- auch eine Read-Ahead-Funktion. Beide Optionen lassen sich aktivieren und deaktivieren und können je nach Anwendung die Storage-Leistung negativ oder positiv beeinflussen.

Damit Daten, die während einer Schreiboperation im Onboard-Cache zwischengespeichert werden, bei einem Stromausfall nicht verloren gehen, bieten die Hersteller für ihre RAID-Controller optionale, so genannte Battery Backup Units (BBU) an. Laut Herstellern wie IBM (ServeRAID-6i-Controller) oder Dell (PERC-4/DC-Controller) kann ein 64-MByte-Speichermodul mit einer BBU etwa 72 Stunden und ein 128-MByte-Modul bis zu zirka 48 Stunden mit Strom versorgt werden. Nach einem Stromausfall - sobald der Controller und die Festplatten wieder mit Energie versorgt werden - schreibt der Controller die gepufferten Daten im Cache ohne Datenverlust sofort auf die Festplatte.