Lehnstuhladministration

Verbindung ohne Einfluß

Eine kleine Umfrage von gateway zeigt, daß VNC vielfach den Systemverwalter von Abteilungsnetzen mit zehn bis 50 Benutzern beim Betreuen von Arbeitsplatzrechnern und Servern unterstützt. Hauptgrund für die Wahl der Software sind die geringen Einführungskosten, die sich auf den umgerechneten Zeitaufwand der Installation beschränken. Anstelle von VNC könnte zum Verwalten von Unix-Rechnern das Programm Telnet dienen, welches zum Standardzubehör von Unix-Systemen und Windows gehört. Wer gerne eine grafische Oberfläche benützt, kann auch auf Nicht-Unix-Rechnern einen X11 einsetzen. Die Auswahl an kommerziellen X-Servern ist groß. Für den Zugriff auf Windows-95-Rechner existiert allerdings keine Alternative zu VNC. Ein gern gesehener Vorteil des RFB-Protokolls ist sein zustandsloser Charakter. Weil der Server vom Zustand des Clients unabhängig ist, findet der Anwender nach einem Absturz seines Rechners auf dem Server dieselbe Umgebung vor, wie vor dem Abbruch seiner VNC-Sitzung. Aus diesem Grund bevorzugen Systemverwalter vielfach das Programm gegenüber einem X-Server, mit dem sie nach einer Unterbrechung die alte Sitzung nicht wieder aufnehmen können.

Die Installation der Software auf 32-Bit-Windows-Systemen ist sehr einfach. Das Programm Setup aus dem Paket "Win32" von ORL fügt dem Verzeichnis "Start" ein Unterverzeichnis "VNC" hinzu, welches die Clientsoftware "VNC-Viewer" und das Serverprogramm "Win-VNC 3.3.2" enthält. Das Tool "Install Default Registry Setting" setzt die Registratureinstellungen für VNC auf die Werte zurück, welche die Setup-Routine zu Beginn auswählt. Der Serverprozeß startet, sobald der Anwender im Programmmenü auf Win-VNC klickt, und gibt sich durch ein Symbol in der Taskleiste zu erkennen. Ein Doppelklick auf das Icon öffnet ein Fenster "Property Page", welches den Benutzer wenige Optionen auswählen läßt. Die einzige Wahl, die er treffen muß, ist ein maximal acht Zeichen langes Paßwort, mit dem sich ein Client beim VNC-Server ausweist. Auf Wunsch kann er veranlassen, daß die Tastatur- und Mauseingaben anderer Rechner vom Server nicht angenommen werden. Schließlich findet er eine kleine Liste verschiedener Verfahren zum Aktualisieren ausgelagerter Bildschirme vor. Falls eine genaue Darstellung erwünscht ist, die auf Kosten der Geschwindigkeit geht, kreuzt man hier "Poll Full Screen" an. Die Dokumentation empfiehlt, die Voreinstellungen nur zu ändern, wenn das Aktualisieren bei einer Anwendung nicht funktioniert.

Der VNC-Server kann auf Windows-Rechnern auch als Service laufen. Nach einem Neustart nimmt dann das Programm automatisch seine Arbeit auf, so daß ein Windows-NT-Bildschirm auch vor dem Einloggen eines Benutzers beziehungsweise wenn er gesperrt ist, über das Netz geht.