Kostenkiller ohne Festplatte

Application Service Provider

Einen zusätzlichen Schub bezüglich der Akzeptanz und Verbreitung von Thin Clients dürfte das Application Outsourcing bringen. Dabei tritt ein "Application Service Provider" (ASPs) gegenüber einem Unternehmen als Leistungsanbieter ähnlich einem Internet-Serviceprovider auf, nur dass er statt dem Internet-Zugang den Betrieb von Anwendungen anbietet und gegebenenfalls auch die Endsysteme beim Kunden installiert. Grundlage für die Dienstleistung sind dann sogenannte "Service Level Agreements" (SLAs), die etwa eine Mindestverfügbarkeit festschreiben oder bestimmte Antwortzeiten garantieren. Hält der ASP die SLAs nicht ein, zahlt er Vertragsstrafen. Das Geschäftsmodell des ASP basiert auf dem Kostenvorteil, der sich durch zentrales Software- und Speichermanagement ergibt, zusammen mit günstigen Konditionen bei einem Netzbetreiber oder Serviceprovider, mit dem er zusammenarbeitet, um die SLAs zu garantieren. Die günstigen Konditionen für Bandbreite und Dienstqualitäten erhält der ASP aufgrund der großen Datenmengen, die die Unternehmenskunden generieren.

Das Unternehmen profitiert davon, dass es Ressourcen in der IT-Abteilung spart und sich nicht um Software-Updates, Lizenzverwaltung und das Management der Clients kümmern muss. Je nach Szenario kann entweder der ASP ein Call-Center mit Hotline einrichten oder das Unternehmen behält diese Aufgaben im Hause.

Während in den USA das ASP-Modell in vielen Branchen boomt, reagieren Unternehmen hierzulande meist noch zögernd, wobei Outsourcing nicht mehr grundsätzlich auf taube Ohren stößt. Hersteller von ERP-Anwendungen wie SAP oder Peoplesoft zeigen großes Interesse an Application Outsourcing und treten entweder bereits in der Funktion eines ASPs auf oder erwägen diesen Schritt zumindest. Vermutlich werden Softwareanbieter besondere Lizenzmodelle entwickeln, die sich für eine Art "Pay-as-you- go"-Prinzip eignen, so dass der Anwender keine statischen Arbeitsplatz- oder Server-Lizenzen erwerben muss, sondern beispielsweise nach der monatlichen Nutzung oder der Datenmenge zahlt.