Mit Mentaltraining gegen Stress

Gesünder durch den Alltag

Aufstehen hilft

Bewegung ist wichtig, um der Erschöpfung zu entkommen. Doch die meisten von uns haben im Berufsalltag viel zu wenig Bewegung. Wir stehen nicht einmal besonders häufig vom Schreibtisch auf - allenfalls, um in die Kantine oder in ein Meeting zu gehen. Nur, um dort dann wieder zu sitzen. Dabei haben Studien gezeigt: Wer länger sitzt, ist früher tot. "Sitzen ist Gift für Venen, Wirbelsäule und Gehirn", sagt die Ärztin. Croos-Müller rät deshalb dazu, ab und zu Stand-Up-Meetings durchzuführen oder im Stehen zu telefonieren. Wer dann noch ein wenig vor und zurück schaukelt, fühlt sich gleich wohler.

Auch regelmäßiges Laufen oder Gehen ist wichtig, damit wir uns wohler fühlen. "Jede Form der halbwegs lustvollen Bewegung sorgt dafür, dass antidepressive Hormone ausgeschüttet werden", erklärt die Neurologin. So reichten schon ein paar hundert Meter Spaziergehen aus, damit im Kopf Morphium-ähnliche Hormone ausgeschüttet werden. So macht uns ein bisschen Bewegung ein bisschen glücklicher - und wir kommen besser mit Stress klar.

Mit Bewegung gegen Ärger

Die Bewegung hat noch einen zweiten angenehmen Effekt: "Wer sich bewegt, in dessen Kopf passiert etwas", sagt Croos-Müller. Sie erzählt dazu eine kleine Geschichte: "Das ist auch der Grund, warum von zwei Polizisten, die einen Täter am Tatort erwischen, nur einer hinterherrennen darf." Fans der ARD-Sendung "Tatort" wissen, dass einer zurückbleiben muss, um die die Spuren zu sichern. Doch noch etwas anderes kommt hinzu: Der Polizist, der dem Täter hinterher sprintet, hat später eine andere Erinnerung an den Tatort. Die Bewegung hat dafür gesorgt, dass er sich anders erinnert.

Eine positive Grundhaltung schützt vor Stress.
Eine positive Grundhaltung schützt vor Stress.
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Das klingt zunächst erst mal bedrohlich: Wer will schon, dass sich die Erinnerung an ein Meeting verflüchtigt. Aber man kann diese Tatsache für den Alltag nutzen. Zum Beispiel, wenn man sich gerade über einen Kollegen oder den PC ärgert. Dann rät Croos-Müller dazu, zum Beispiel aufzustehen und am Platz zu laufen. "Das Hirn ist mit einer anderen Sache so beschäftigt, dass man gar nicht mehr an die Person denkt", erklärt sie. Schon ist der Ärger verflogen und der Stresspegel sinkt.