Mit Mentaltraining gegen Stress

Gesünder durch den Alltag

Gesundheitsmanagement

Croos-Müller meint damit nicht die betriebliche Gesundheitsvorsorge, sondern das, was jeder selbst tun kann. Dazu gehört es, seine eigenen mentalen Ressourcen zu aktivieren und sie konsequent und nachhaltig zu trainieren. So kommt man besser mit Stress klar. Die mentalen Ressourcen könne man vor allem durch gute Gefühle aktivieren, aber auch durch die Körperhaltung, Bewegung und Mentaltechniken, erklärt sie. "Wer regelmäßig mit kleinen Übungen gegen den Stress angeht, verhindert, dass er umfällt", sagt sie.

Gesundheit ist Kopfsache

Claudia Croos-Müller, Ärztin und Gesundheitsexpertin.
Claudia Croos-Müller, Ärztin und Gesundheitsexpertin.
Foto: Beatrix Heiloway

Wer gegen den Stress kämpfen will, muss seinen Kopf trainieren. Dazu gehören einerseits die mentalen Ressourcen. Wer sie aktiviere und bei sich selbst für positive Gefühle sorge, dem gehe es besser, rät Croos-Müller. Positive Gefühle seien Freude, Liebe, Vertrauen, Stolz und Interesse - wer sie aktivieren kann, bei dem würden automatisch Antistresssubstanzen ausgeschüttet. Umgekehrt gilt: Bei wem die negativen Gefühle überhand nehmen, der sei anfälliger für Stress und somit auch verletzlicher für Burnout.

Gleichzeitig spielt die sogenannte Resilienz eine große Rolle: "Resilienz bedeutet Widerstandsfähigkeit", sagt Croos-Müller. "Wer resilient ist, geht anders mit Krisen um, ist zuversichtlicher und ist psychisch gesehen tougher", erklärt die Ärztin. Die gute Nachricht: Resilient zu sein, kann man mit Mentaltraining üben. Dazu gehören zum Beispiel Yogaübungen oder Autogenes Training. Das Gehirn entspannt sich und ist nicht mehr hyperaktiv.

Auch für diejenigen, die nicht so viel Zeit oder Erfahrung mit Yoga haben, gibt es Mentaltechniken. Sie basieren darauf, dass Körper und Geist eine Einheit sind. So hängen zum Beispiel unsere Gefühlslage und die Haltung eng miteinander zusammen. "Die Körperhaltung ist sehr wichtig", sagt Croos-Müller. Wie wir sitzen oder stehen, hat großen Einfluss darauf, wie wir uns fühlen. Wer mit hängenden Schultern, dem Kinn auf der Brust und rundem Rücken dasitzt, fühlt sich nur selten glücklich. "Wer den ganzen Tag so sitzt, wird merken, dass diese Körperhaltung etwas mit ihm macht", sagt Croos-Müller. Stattdessen: Schultern straffen, Brust raus, Kinn hoch. Das hebt die Stimmung und aktiviert die mentalen Ressourcen.