Wildwuchs bei den Kosten

Firmen verprassen Geld bei Smartphones

Kostenverteilung - Löwenanteil für die Software

Software - 40 Prozent: Das Betriebssystem ist in der Regel Ausgangspunkt aller Überlegungen. Denn es bestimmt Handling, Management und die Security-Features der Smartphones sowie letztlich auch die Software, die auf dem Gerät betrieben werden kann. Vom derzeit herausragenden Angebot im App-Store für das iPhone von Apple insbesondere für Privatkunden sollten sich Firmenkunden nach Ansicht Expertons aber nicht blenden lassen. Bei der Auswahl aus Unternehmenssicht spiele neben der Größe eines App-Store genauso eine Rolle, mit welchen Software-Partnern der OS-Anbieter kooperiere.

"Ein besonderes Augenmerk sollte mit Blick auf die zukünftig immer größere Bedeutung von Business-Apps auch auf die Eigenentwicklung von Apps gerichtet werden", so Heuer und Oppermann. Die entscheidenden Fragen dabei: Gelten strenge Regeln hinsichtlich der Plattform-Regulierung oder handelt es sich um ein offenes System? Sind die Entwickler-Kompetenzen hinsichtlich der jeweiligen Plattformen wie etwa Android, Microsoft oder Apple im eigenen Unternehmen oder auf dem Programmierer-Markt verfügbar? Und wie ist es um die Zukunftsfähigkeit der Plattform bestellt?

Service - 30 Prozent: Es ist zu klären, welche Dienstleistungen genau jeweils von Geräteherstellern, Providern und externen Service-Anbietern einzukaufen sind. Kosten und Nutzen von Services wie beispielsweise Blackberry Messaging sollten gegenübergestellt werden. Und selbstverständlich ist zu entscheiden, inwieweit Outsourcing oder ein internes Angebot zu bevorzugen sind.

Hardware - 15 bis 20 Prozent: 400 Unternehmen fragte Experton im Mai danach, wie viel sie für Smartphones bezahlen. "Lediglich 46 Prozent der Befragten waren in der Lage, hierzu handfeste Aussagen zu tätigen", berichtet Analyst Oppermann. Die überwiegende Mehrheit geht nach eigenen Angaben bei der Beschaffung von Smartphones nicht von den Bruttogerätekosten aus, sondern kalkuliert über die Gesamtkosten im Rahmen der abgeschlossenen Verträge mit den Telekommunikationsgesellschaften. Von denjenigen Entscheidern, die eine dezidierte Aussage treffen konnten, gaben über 54 Prozent der Befragten an, dass die eingesetzten Smartphones mit mindestens 300 Euro pro Gerät zu Buche schlagen.

Bei einem guten Viertel lagen die Ausgaben sogar bei mindestens 500 Euro pro Gerät. "Verglichen mit den generellen Anschaffungskosten für Hardware inklusive Betriebssystem pro Client-Arbeitsplatz von ungefähr 800 Euro handelt es sich hierbei somit grundsätzlich um eine nicht zu vernachlässigende Größe", so Oppermann. Man könnte auch sagen, dass die Firmen zur Prasserei neigen.

Anforderungen der Anwender - 5 bis 10 Prozent: Auch die Anforderungen der Mitarbeiter gilt es zu berücksichtigen. "Denn von der Akzeptanz der Mitarbeiter hängt die tatsächliche Nutzung durch die Anwender ab", so Experton. Bei geringer Akzeptanz könnten viele Mitarbeiter ihr privates Gerät auch dienstlich nutzen und dadurch Sicherheitsprobleme heraufbeschwören. Das Unternehmen sollte entsprechend der verschiedenen Einsatzzwecke unterschiedliche Anwenderzielgruppen definieren und jeweils die passende Smartphone-Lösung zuordnen, raten die Analysten: "Denn ein Außendienstler hat andere Ansprüche und Anwendungssituationen als ein Produktionsmitarbeiter."