Virtuelle und physische Welten verknüpfen

Workshop - Das Netzwerk einer VMware Private Cloud konfigurieren

25.09.2012 von Johann Baumeister,
Private-Cloud-Services lassen sich auch mit vSphere von VMware realisieren. Aber erst durch eine richtig konfigurierte Netzwerkanbindung an die physische IT werden die Cloud-Dienste einer VMware-vSphere-Infrastruktur verfügbar. Wie diese der vCloud Director sicher aufbaut, zeigt der folgende Workshop.

Zur Verwaltung einer vSphere-Private-Cloud stellt VMware den vCloud Director bereit. Er greift zur Verwaltung auf den vCenter Server zu. Die Grundlage für den vCloud Director ist somit das vCenter. Hier bündelt VMware seine Verwaltungs-Tools für vSphere. Der vCloud Director fasst die vorhandenen IT-Ressourcen in Pools zusammen.

Die Ressourcen für eine Private Cloud sind die Provider vDCs (virtual Data Center). Das virtual Data Center wiederum stützt sich auf die vSphere-Infrastruktur mit den ESX/ESXi-Servern. Die Ressourcen des Virtual Data Center lassen sich nach SLAs gruppieren. So können beispielsweise Provider DDs mit geringeren, mittleren Anforderungen oder hohen Anforderungen in einer Gruppe gebündelt werden. Ein "Allocation Model" bestimmt die Servicequalität. In diesem Modell werden beispielsweise Netzwerk-, CPU- und Speicher-Ressourcen festgelegt. Damit das virtual Data Center mit weiteren Systemen kommunizieren kann, werden externe Netzwerkverbindungen benötigt. Durch sie erhalten das virtuelle Data Center und dessen Anwendungen den Zugang zur Infrastruktur außerhalb und innerhalb der vSphere Cloud.

Bildergalerie: vSphere-Netzwerke
Netzwerkonfiguration unter VMware vCloud Director
Zahlreiche Assistenten des VCloud Directors unterstützen den Anwender bei dem Aufbau einer Private-Cloud-Infrastruktur.
Netzwerkonfiguration unter VMware vCloud Director
In dieser Maske muss der Anwender sein externes Netzwerk konfigurieren.
Netzwerkonfiguration unter VMware vCloud Director
Zuerst muss der Anwender ein Netzwerk-Pool definieren. Dabei stehen drei verschiedene Arten von Pools zur Verfügung.
Netzwerkonfiguration unter VMware vCloud Director
Nach der Auswahl des VLAN backed Network Pools müssen noch einige detaillierte Netzwerkeinstelllungen vorgenommen werden.
Netzwerkonfiguration unter VMware vCloud Director
Die Konfiguration des Isolation-backed Pools fragt einige spezifische Netzwerkparameter ab.
Netzwerkonfiguration unter VMware vCloud Director
Im Typical or Advanced Setup unterstützt der Network Wizard den Anwender bei der netzwerkseitigen Konfiguration seiner Organisationseinheit.

Die Kommunikation mit weiteren Diensten innerhalb des virtuellen Data Centers der Cloud erfolgt durch einen internen Netzwerk-Pool. In ihm bündelt der vCloud Director alle vorhandenen Netzwerke-Interfaces und deren Konfigurationen. Um die Cloud-Dienste den Anwender über das Netzwerk zur Verfügung zu stellen, müssen zuerst Organisationeinheiten aufgebaut werden. Eine Organisationeinheit beschreibt einen Bereich im Unternehmen, beispielsweise eine Abteilung.

Organisationseinheit konfigurieren

Zu den Konfigurationskriterien der Organisationeinheit gehören Richtlinien für die Benutzer dieses Cloud-Dienstes. Hierzu wird ein Servicekatalog aufgebaut. In ihm finden sich die Anwendungen. Der Katalog kann dann aber auch von Fachbereichsadministratoren verwaltet werden.

Hilfreich: Zahlreiche Assistenten des vCloud Directors unterstützen den Anwender beimAufbau einer Private-Cloud-Infrastruktur.

Zum Aufbau und zur Verwaltung einer Private Cloud stellt VMware acht Assistenten, sogenannte Guided Tasks, bereit. Nach deren Abarbeitung haben Sie eine lauffähige VMware-Cloud mit vSphere als Basis. Die ersten vier Schritte beschäftigen sich mit dem Aufbau eines Cloud-Dienstes:

1. Attach another vCenter

2. Create another Provider DC

3. Create another network

4. Create another network pool

Die Definition des Netzwerks finden Sie dabei unter dem dritten und dem vierten Schritt. In den nachfolgenden Schritten fünf bis acht wird der vorher definierte Cloud-Dienst einer Anwendergruppe zur Verfügung gestellt:

5. Create another organization

6. Allocate more resources to an organization

7. Add another network to an organization

8. Add another catalog to an organization

Die netzwerkbezogen Konfiguration verbirgt sich dabei im siebten Punkt Add another network to an organization.

Netzwerkkonfiguration eines virtual Data Centers

Das VMware vCenter ist die zentrale Verwaltungsinstanz für eine vSphere-Infrastruktur und damit die Basis, auf der die Private Cloud mit dem vCloud Direktor aufbaut. Im ersten Schritt müssen Sie dieses an den vCloud Director anbinden. Anschließend erzeugen Sie eine Provider vDCs (virtual Data Center). Das virtual Data Center wiederum stützt sich auf die vSphere-Infrastruktur.

Kontaktinformationen: In dieser Maske muss der Anwender sein externes Netzwerk konfigurieren.

Die Definition des Netzwerks erfolgt im dritten Schritt unter dem Eintrag Create another network. Durch ein externes Netzwerk erhalten das virtuelle Data Center und dessen Anwendungen den Zugang zur Infrastruktur außerhalb der virtual Data Center. Über dieses Netzwerk erfolgt die Kommunikation mit Servern außerhalb des vDC.

Details: Zuerst muss der Anwender einen Netzwerk-Pool definieren. Dabei stehen drei verschiedene Arten von Pools zur Verfügung.

Die Kommunikation mit weiteren Diensten innerhalb des virtuellen Data Centers der Cloud erfolgt durch einen internen Netzwerk-Pool. Der vCloud Director unterstützt drei Varianten davon. Wählen Sie den Netzwerk-Pool, der am besten zu dem geplanten Aufbau passt.

VLAN-backed: Der VLAN-basierte Pool setzt auf der Definition eines VLANs auf.

VCD network isolation-backed: Diese Pools trennen den Netzwerkverkehr der Hosts automatisch.

vSphere port group-backed: Diese Netzwerk-Pools basieren auf der vSphere-Port-Gruppe. Diese muss vorher eingerichtet werden.

Netzwerkkonfiguration: Nach der Auswahl des VLAN-backed-Network-Pools müssen noch einige detaillierte Netzwerkeinstelllungen vorgenommen werden.

Bei der Auswahl des VLAN-backed-Network-Pools sind im nächsten Schritt die Konfigurationsangaben für den VLAN-Pool zu bestimmen. Dazu muss der Administrator eine VLAN-IP-Range festlegen. Im unteren Bereich der Erfassungsmaske für den VLAN-backed-Pool ist das vCenter anzugeben, das zur Verwaltung herangezogen wird. Ferner finden sich hier die Angaben zum virtual Data Center. Ganz unten in der Maske wird schließlich das Provider-vDC eingeblendet.

Netzwerk-Setup: Die Konfiguration des Isolation-backed-Pools fragt einige spezifische Netzwerkparameter ab.

Die Definition eines VCD-network-Isolation-backed-Pools ist jener des VLAN-backed-Pools ähnlich. Dazu sind die Anzahl der Netzwerke und eine VLAN-ID festzulegen. Im unteren Bereich der Erfassungsmaske für den Isolation-backed-Pool ist das vCenter anzugeben, das zur Verwaltung herangezogen wird. Ferner finden sich hier die Angaben zum virtual Data Center.

Erweiterte Netzwerkkonfiguration

Weiter geht es mit der Definition der Organisationeinheit. Sie wird im nächsten Schritt festgelegt. Im Allocation Model wird die Servicequalität des Cloud-Dienstes definiert. Dabei werden beispielsweise Netzwerk-, CPU- und Speicher-Ressourcen festgelegt. Anschließen sind die Ressourcen der Organisationeinheit zuzuweisen. Diese geschieht in Schritt sechs des Assistenten.

Vordefiniert: Im Typical or Advanced Setup unterstützt der Network Wizard den Anwender bei der netzwerkseitigen Konfiguration seiner Organisationseinheit.

Schritt sieben wendet sich wieder der Netzwerkkonfiguration zu. An dieser Stelle ist das Netzwerk zu bestimmen, über das die Anwender der vorher erzeugten Organisationseinheit den Cloud-Dienst ansprechen können. Für den Großteil der Anwendung sollte die Typical-Konfiguration ausreichend sein. Werden aber spezielle Einstellungen benötigt, so muss die Option Advanced gewählt werden. Für eine bessere Visualisierung des Netzwerkes wird in der Mitte des Konfigurationsdialoges ders vCloud Directors ein grafisches Schaubild des konfigurierten Netzwerks eingeblendet.

Zu den weiteren Konfigurationen des Netzwerks gehören die Angaben der verwendeten IP-Adressen. Unter Internal IP Settings finden sich die intern verwendeten Adressen. Das Pendant dazu stellen die External IP Settings dar, die später im Dialog abgefragt werden. Im letzten Schritt erfolgt der Aufbau eines Kataloges. In diesen sind die Anwendungen abzulegen. Die Verwaltung des Kataloges kann dann aber auch alternativ durch die Fachbereichsadministratoren erfolgen. Damit ist die Konfiguration der Netzwerkanbindung eines Dienstes in der VMware Private Cloud abgeschlossen.

Der Dienst steht nun den konfigurierten Benutzern der Organisationeinheit über die eingerichteten IP-Adressbereiche beziehungsweise den dazu konfigurierten Namen zur Verfügung. Die Benutzer greifen über das neu eingerichtete Netzwerk auf ihren Cloud-Dienst zu. (hal)