Core i5, UMTS, Advanced Theft Protection

Test: Fujitsu Lifebook S710 - 14-Zoll-Business-Notebook

27.07.2010 von Malte Jeschke
Mit dem Lifebook S710 hat Fujitsu ein gut ausgestattetes 14-Zoll-Business-Notebook im Programm. Das Gerät ist mit Core i5, integriertem UMTS und einer modularen Bauweise für professionelle Anwender konzipiert.

Seit Frühjahr 2010 fasst Fujitsu alle Notebooks unter der Marke Lifebook zusammen. Diese war in der Vergangenheit den höherwertigen Business-Notebooks aus dem Produktangebot des Herstellers vorbehalten geblieben. Die Notebooks selbst teilt Fujitsu für sich in drei Kategorien ein, die da lauten: Allround, Advanced und Superior. Das Lifebook S710 gehört in die Gruppe "Advanced" und adressiert den klassischen mobilen, professionellen Anwender.

Ausstattung

Ausstattung: In unserem Testgerät, dem Fujitsu Lifebook S710, ist ein Core i5 520M für die Rechenleistung zuständig. Fujitsu bietet das Notebook darüber hinaus mit anderen Prozessoren aus Intels aktueller Core-i-Baureihe an, vom Core i3-330M bis hin zum i7-620M. Dem Prozessor steht der QM57-Chipsatz zur Seite, der Intels vPro-Technologie unterstützt. Im Test-Notebook kann der Prozessor auf 2 GByte DDR3-SDRAM zugreifen, in einem der zwei Sockel steckt ein 2-GByte-Modul.

Das 14-Zoll-Display arbeitet mit einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten und LED-Hintergrundbeleuchtung. Um die Ansteuerung kümmert sich Intels HD Graphics. Die als Option angeführte Webcam arbeitet mit einer Auflösung von 1,3 Megapixeln. Externe Displays werden vom S710 per VGA oder DisplayPort angesteuert.

Fujitsu Lifebook S710: Das 14-Zoll-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.

Im WLAN funkt das Lifebook S710 mit Intels 6200AGN gemäß 802.11n. Unser Testgerät hat für die drahtlose Kommunikation darüber hinaus noch ein integriertes UMTS-Modem mit an Bord. Dieses stammt von Sierra und unterstützt Downlinks bis 7,2 Mbit/s. Kommunikation per Kabel erfolgt über Intels Gbit-Chip oder per traditionellem Modem (V.92). Letzteres ist nur als Option integriert, laut Fujitsu aber für einige europäische Märkte unabdingbar.

Peripheriegeräte finden über drei USB-Ports Anschluss. Der eSATA-Port ist gesondert ausgeführt. Für Erweiterungen steht ein ExpressCard-Steckplatz zur Verfügung. Für das Lifebook S710 ist ein Port-Replikator erhältlich, dieser bringt neben den gängigen Anschlüssen DVI sowie serielle und parallele Schnittstelle mit.

In Sachen Sicherheit unterstützt das BIOS CompuTrace, dies gehört zur Advanced Theft Protection von Fujitsu. Im Falle eines Diebstahls kann das Notebook aus der Ferne lokalisiert, gesperrt oder gelöscht werden. In Bezug auf Zugangssicherheit zum Notebook bietet das Lifebook S710 in der Testausstattung sowohl einen SmartCard-Reader als auch einen Fingerprint-Sensor.

Die Festplatte im Testgerät weist eine Kapazität von 160 GByte auf. Fujitsu bietet SATA-Festplatten mit bis zu 500 GByte für dieses Notebook an. Als Optionen stehen auch eine SSD (128 GByte) sowie eine Festplatte mit integrierter Verschlüsselung (320 GByte) zur Verfügung.

Bildergalerie:
Fujitsu Lifebook S710
Das 14-Zoll-Display arbeitet mit LED-Hintergrundbeleuchtung und einer Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten.
Fujitsu Lifebook S710
Per Display-Manager lassen sich Anzeigeprofile für unterschiedliche Einsatzszenarien anlegen.
Fujitsu Lifebook S710
Das Layout der Tastatur ist gelungen, die Qualität derselben ist ebenfalls in Ordnung, lediglich die Auflage ist verbesserungswürdig.
Fujitsu Lifebook S710
Der VGA-Anschluss verbirgt sich hinter einer Gummiabdeckung. Der eSATA-Port ist gesondert ausgeführt und nicht wie häufig mit einem USB-Port kombiniert.
Fujitsu Lifebook S710
Unser Testgerät ist mit einem Modem ausgerüstet, das optische Laufwerk lässt sich einfach entnehmen und durch einen Zweitakku ersetzen.
Fujitsu Lifebook S710
Der sehr stramm im Notebookgehäuse sitzende Energiespender bietet eine Kapazität von 56 Wh.
Fujitsu Lifebook S710
Die Powermanagement-Einstellungen lassen sich per Utility individuell anpassen.
Fujitsu Lifebook S710
Der sehr stramm im Notebookgehäuse sitzende Energiespender bietet eine Kapazität von 56 Wh.

Als Betriebssystem ist Windows 7 Professional in der 64-Bit-Version vorinstalliert. In der getesteten Konfiguration bewegt sich der Preis des Lifebook S710 um die 1000 Euro. Konfigurationen mit Core i5 sind aber auch bereits ab knapp über 800 Euro erhältlich. Fujitsu gewährt auf das Notebook eine einjährige Garantie, es stehen vielfältige Serviceoptionen zur Auswahl. Die Ersatzteilverfügbarkeit datiert der Hersteller auf fünf Jahre.

Display und Handling

Display: Das 14-Zoll-Display des Lifebook S710 ist mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung ausgerüstet und arbeitet mit der inzwischen gängigen Auflösung von 1366 x 768 Bildpunkten. Allerdings zwingt die 768er-Auflösung Anwender häufiger zum Scrollen, als dies bei 14-Zoll Displays mit einer vertikalen Auflösung von 900 Bildpunkten der Fall ist. Das Display ist matt ausgeführt. Unser Test-Notebook erreichte eine maximale Helligkeit von 250 cd/qm - das ist für ein LED-beleuchtetes Display ein eher durchschnittlicher Wert. Fürs Arbeiten in entsprechend dunklen Umgebungen kann man die Anzeigeeinheit auf 32 cd/qm herunter regeln, das ist immer noch vergleichsweise hell. In Sachen Kontrast gehört das Display nicht zu den charakterstarken Typen. Die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung ist befriedigend.

Bildwechsel: Per Displaymanager lassen sich Anzeigeprofile für unterschiedliche Einsatzszenarien anlegen.

Handling: An der hellen Tastatur im 19-mm-Standardraster gibt es wenig auszusetzen. Die Enter-Taste ist ausreichend groß ausgefallen, Cursor- und Bild-auf/ab-Tasten sind gut positioniert. Anschlag und Hub gehen in Ordnung, die Auflage wirkt hingegen etwas instabil. Die oberhalb der eigentlichen Tastatur angeordneten Sondertasten haben bereits seit der einen oder anderen Lifebook-Generation Tradition. Darüber lassen sich beispielsweise bestimmte Energiespareinstellungen auf Knopfdruck abrufen.

Klassisch: Das Layout der Tastatur ist gelungen, die Qualität derselben ist ebenfalls in Ordnung. Lediglich die Auflage ist verbesserungswürdig.

Als Mausersatz stehen ein Touchpad mit zwei Tasten sowie ein Trackpoint zur Verfügung. Die Tasten des Touchpad vermitteln ein ordentliches Klickgefühl mit guter Rückmeldung. Das 13-Zoll-Modell Lifebook S760 bringt darüber hinaus noch ein sogenanntes Scrollpad mit; dieses fehlt dem S710.

Das Lifebook in der Testausstattung bringt 2,35 kg auf die Waage, das ist für ein 14-Zoll-Gerät ein durchschnittliches Ergebnis. Zum Reisen benötigt man noch Netzteil und Kabel, die mit weiteren 430 Gramm zu Buche schlagen. Die Scharniere des Displaydeckels sind stabil, der Deckel selbst hält Druck und Verwindung im befriedigenden Maße stand.

Performance und Bedienung

Performance: Das Lifebook S710 ist in der Testausstattung mit einem Intel Core i5 520M bestückt. Dieser arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 2,4 GHz, die Turbofrequenz reicht bis 2,93 GHz. Der Core i5 520M ist mit 3 MByte L2-Cache ausgestattet und mit einem TDP-Wert von 35 Watt spezifiziert. Da insbesondere bei diesen neuen Prozessoren nicht nur der Speichercontroller, sondern auch die Grafik in den Prozessor integriert ist, kann man die TDP-Werte nicht mit denen der Core-2-Duo-Vorgänger vergleichen.

Unter Windows 7 verwenden wir das Benchmark-Paket SYSmark2007 Preview der BAPCo. Dabei kommen 17 Anwendungen zum Einsatz, die unterschiedliche Szenarien durchlaufen. Diese setzt der Benchmark in vier Workload-Szenarios ein: E-Learning, Office Productivity, Video Creation und 3D-Modeling. SYSmark2007 Preview öffnet mehrere Programme gleichzeitig und lässt die Applikationen teilweise auch im Hintergrund arbeiten.

Geordnet: Der VGA-Anschluss verbirgt sich hinter einer Gummiabdeckung. Der eSATA-Port ist gesondert ausgeführt und nicht, wie häufig, mit einem USB-Port kombiniert.

In der Gesamtwertung des SYSmark 2007 Preview erreicht das Lifebook S710 im Test einen Wert von 143 Punkten; das ist ein gutes Leistungsergebnis. Zum Vergleich: Business-Notebooks auf Basis von Intels Vorgängerplattform mit Core 2 Duo erreichten bei unseren Tests in der Regel Werte um die 125 Punkte. In der Performance-Wertung des MobileMark2007 kommt das Lifebook S710 auf 224 Punkte, ebenfalls ein gutes Ergebnis. Abseits der Messwerte vermittelt das Notebook auch im Praxiseinsatz stets genügend Leistungsbereitschaft. Allerdings wird diese zeitweise durch den vernehmbaren Lüfter begleitet.

Die im Testgerät eingebaute 160-GByte-Festplatte von Fujitsu (Fujitsu MJA2160BH G2) trägt nur mit sehr durchschnittlichen Leistungswerten zur Gesamt-Performance bei. Da dürften die optional verfügbaren Alternativen ein wenig potenter sein. Bei der 3D-Leistung erreicht die Kombination aus Core-i5-Prozessor und Intels HD Graphics eine plattformgemäße Leistung. So ist das Ergebnis im 3DMark06 rund doppelt so hoch wie bei vergleichbaren Notebooks aus der Vorgängergeneration.

Modular: Unser Testgerät ist mit einem Modem ausgerüstet, das optische Laufwerk lässt sich einfach entnehmen und durch einen Zweit-Akku ersetzen.

Bedienung: Das Lifebook S710 besitzt an der Vorderseite des Gehäuses einen ordentlichen Schalter, um etwaige Funkverbindungen zu kappen - lobenswert. Das System des Notebooks lässt sich über die mitgelieferte Windows-7-Recovery-CD wiederherstellen, Treiber und Tools befinden sich auf einem getrennten Datenträger. Auch bei Business-Geräten sind mitgelieferte Datenträger längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Die Wiederherstellung funktioniert dank der Fujitsu-Tools recht komfortabel. Apropos Komfort: Die Anzahl der vorinstallierten Software (Testversionen) ist sehr übersichtlich, das erspart dem Anwender gegebenenfalls längere Deinstallationsorgien.

Akku-Laufzeit

Unser Test-Notebook ist mit einem Sechs-Zellen-Akku ausgestattet, der eine Kapazität von 56 Wh aufweist - eine gängige Größe. Darüber hinaus ist laut Datenblatt auch ein Sechs-Zellen-Akku mit 62 Wh verfügbar. Fujitsu pflegt beim Lifebook S710 die löbliche Tradition der wirklichen Modularität. Das optische Laufwerk lässt sich einfach gegen einen Zweit-Akku austauschen. Dieser bietet eine Kapazität von immerhin 41 Wh und schlägt als Extra mit 189 Euro zu Buche.

Sechs-Zellen-Akku: Der sehr stramm im Notebook-Gehäuse sitzende Energiespender bietet eine Kapazität von 56 Wh.

Für die Ermittlung der maximalen Laufzeit simulieren wir eine Texteingabe im sparsamsten Windows-Schema. Dabei ist die Helligkeit vollständig heruntergeregelt. Im Test läuft das Lifebook in dieser Disziplin knapp unter sechs Stunden. Das ist für ein Notebook dieser Leistungsklasse ein befriedigendes Ergebnis.

Flexibel: Die Power-Management-Einstellungen lassen sich per Utility individuell anpassen.

In diesem Sparbetrieb genehmigt sich das Lifebook S710 im Test durchschnittlich etwas weniger als 10 Watt. Das ist wiederum ein bisschen mehr, als sich etwa vergleichbare Notebooks der Vorgängergeneration gönnten.

MobileMark2007 beschränkt sich nicht auf die reine Texteingabe, sondern simuliert ein komplexeres Anwendungsszenario, allerdings auch mit Pausen. Für diesen Test regeln wir die Helligkeit des Displays auf 100 cd/qm ein. Hier kommt das Lifebook S710 auf eine Laufzeit von vier Stunden und 48 Minuten.

Ladezeit: Der sehr stramm im Notebook-Gehäuse sitzende Energiespender bietet eine Kapazität von 56 Wh.

Wer dem Notebook seine Leistung abfordert, sieht sich naturgemäß deutlich früher einem dunklen Display gegenüber. Im Test genügte die Akku-Kapazität bei entsprechender Anforderung (CPU, Grafik und Festplatte unter Last) für 86 Minuten. Dabei lag die durchschnittliche Leistungsaufnahme bei knapp unter 40 Watt - ein der Ausstattung angemessenes Ergebnis. Die Ladezeit des Energiespenders betrug im Test knapp unter drei Stunden.

Fazit

Die Ausstattung des Lifebook S710 ist vollständig und entspricht dem gehobenen Business-Standard. Das Schnittstellenangebot ist reichhaltig, integriertes UMTS sowie eine gute Sicherheitsausstattung machen das Angebot komplett.

Der Mix aus Laufzeit und Leistung stimmt ebenfalls, denn das Lifebook S710 ist gut motorisiert. Bei entsprechend sparsamer Nutzung erreicht das Notebook ordentliche Laufzeiten. Dank Modularität lassen sich diese per Zweit-Akku ausbauen. Fujitsu setzt konsequent auf die Komponenten aus Intels Plattform und bietet damit auch Unterstützung von Intels vPro-Technologie. (mje)

Messwerte und Produktdaten

Im Folgenden finden Sie zusammengefasst die Testergebnisse sowie die detaillierten technischen Daten des Fujitsu Lifebook S710.

Messwerte/Benchmarks

Systemleistung

SYSmark2007 Preview, Overall Performance

143 Punkte

SYSmark2007 Preview, E-Learning

122 Punkte

SYSmark2007 Preview, Video Creation

135 Punkte

SYSmark2007 Preview, Productivity

148 Punkte

SYSmark2007 Preview, 3D-Modeling

173 Punkte

MobileMark2007, Overall Performance

244 Punkte

Akku-Laufzeit

minimale Laufzeit

86 Minuten

maximale Laufzeit

351 Minuten

MobileMark2007, Battery Life Rating

288 Minuten

Akku-Ladezeit, Notebook ausgeschaltet

175 Minuten

Display

maximale Helligkeit

250 cd/qm

minimale Helligkeit

32 cd/qm

maximale Abweichung in den Ecken

16 Prozent

Produktdaten Fujitsu Lifebook S710

Prozessor

Intel Core i5 520M

Taktfrequenz (Grundtakt/Turbofrequenz)

2,4 GHz, bis zu 2,93 GHz

Chipsatz

Intel QM57 Express Chipsatz

inst. / max. Speicher

2048 / 8192 MByte

freie Bänke / Modultyp

1 / SO-DIMM

Displaytyp

14 Zoll, TFT, LED-Backlight, matt

Displayauflösung

1366 x 768

Grafik

Intel HD Graphics

Festplatte

Fujitsu MJA2160BH G2, 160 GByte

Schnittstellen

3 x USB 2.0, eSATA, VGA

Sonstiges

ExpressCard54-Slot, Kartenleser, SIM-Kartensteckplatz, Smartcard-Steckplatz

Akku-Typ / Energieinhalt

Sechs-Zellen, Lithium-Ionen, 56 Wh

Gewicht

2,35 kg

Abmessungen (B x H x T)

340 x 35 x 245 mm

Preis

ca. 1000 Euro