Desktop-CPU mit Turbo CORE und sechs Kernen

Test - AMD Phenom II X6 1090T Black Edition

27.04.2010
AMD stellt mit dem Phenom II X6 1090T Black Edition seinen ersten Desktop-Prozessor mit sechs Kernen vor. Die Socket-AM3-CPU arbeitet durch die neue Turbo CORE Technologie mit bis zu 3,6 GHz Taktfrequenz. Die gebotene Performance ist für den Preis der Hexa-Core-CPU sehr gut.

Produktdaten: Sechs Kerne auf einem Siliziumplättchen hat AMD schon seit Juni 2009 im Angebot – in Form des Opteron 2400/8400 Shanghai. Und zwei dieser Dies machen den Opteron 6100 seit Ende März 2010 zu einem 12-Core-Prozessor. Jetzt sind AMDs Desktop-Modelle in Form des neuen Phenom II X6 an der Reihe. Die Hexa-Core-CPUs nehmen weiterhin im Socket AM3 Platz. Entsprechend steht auch den X6-Modellen über ihren integrierten Speicher-Controller DDR3-1333-DIMMs im Dual-Channel-Modus zur Verfügung. Zum Abfangen von Speicherzugriffen steht allen sechs Kernen der gemeinsame 6 MByte fassende L3-Cache zur Verfügung. Jeder Core besitzt wie die bisherigen Phenom-II-Modelle einen dedizierten 512 KByte großen L2-Cache.

Hexa-Core-Plattform: AMD sieht für den neuen Phenom II X6 1090T den 890-Chipsatz als beste Lösung an. Der Socket-AM3-Prozessor bleibt aber weiterhin abwärtskompatibel zum Socket AM2+. (Quelle: AMD)

Neu bei AMDs Phenom II X6 ist „Turbo CORE“. Die Technologie erhöht automatisch die Taktfrequenz von drei Kernen, wenn mindestens drei Kerne im Idle-Mode sind. Eine Variabilität wie bei Intels Turbo Mode, wo je nach Workload auch nur einer oder zwei Kerne übertaktet werden, gibt es bei der AMD-Technologie nicht. Bei den sechskernigen Phenom-II-CPUs gehen immer drei Kerne gleichzeitig in den Übertaktungsmodus. Wie bei Intel bleibt man bei AMD innerhalb der TDP-Grenzen der Prozessoren.

AMD gibt an, dass Turbo CORE je nach Modell die Taktfrequenz der drei Kerne um bis zu 500 MHz erhöht. Bei dem von TecChannel getesteten neuen Topmodell Phenom II X6 1090T Black Edition erhöht Turbo CORE die Grundtaktfrequenz von 3,2 GHz um 400 MHz auf 3,6 GHz. Zusätzlich bietet AMD noch den Phenom II X6 1055T mit 2,8 GHz Grundtaktfrequenz an. Ist Turbo CORE aktiv, so können drei Kerne mit bis zu 3,3 GHz arbeiten. AMD stuft beide Phenom II X6-Modelle mit einem TDP-Wert von 125 Watt ein. Der Phenom II X4 965 mit 3,4 GHz Taktfrequenz, AMDs bisheriges Topmodell, ist ebenfalls mit 125 Watt TDP spezifiziert (früheres Stepping mit 140 Watt). Die Fertigung des Phenom II X6 erfolgt weiterhin in AMDs 45-nm-Technologie.

Bildergalerie: AMD Turbo CORE
AMD Turbo CORE
AMD Turbo CORE
AMD Turbo CORE
AMD Turbo CORE
AMD Turbo CORE

Laut AMD unterstützen Mainboards mit Socket AM3 die Turbo CORE Technologie. Entsprechende BIOS-Updates mit ausgewiesener Turbo CORE-Unterstützung sollten genügen. Spezielle Treiber sind nicht notwendig.

Benchmarks

Geschwindigkeit: Der Phenom II X6 1090T Black Edition erzielt bei multithreaded-optimierten Anwendungen Leistungssteigerungen von bis zu 41 Prozent – gegenüber dem Phenom II X4 965. Dieses Ergebnis war bei sechs Kernen und 3,2 GHz Taktfrequenz gegenüber einem 3,4-GHz-Quad-Core zu erwarten. Erfreulich ist die höhere Performance bei nicht multithreaded-optimierten Programmen. Die Turbo CORE-Technologie des Phenom II X6 1090T erhöht die Taktfrequenz dann auf 3,6 GHz. Entsprechend bietet die Hexa-Core-CPU hier bis zu fünf Prozent mehr Leistung (wenn der Workload überwiegend in den Cache passt). So steigt auch die Systemleistung bei SYSmark2007 mit dem Phenom II X6 1090T um vier Prozent gegenüber dem 965er. Bei den überwiegend nicht multithreaded agierenden Anwendungen von SYSmark2007 sorgt vor allem wieder Turbo CORE für den Leistungsschub.

An die Performance von Intels Hexa-Core-Prozessor Core i7-980X Extreme Edition kommt der Phenom II X6 1090T nicht heran. Entscheidender ist der Leistungsvergleich mit dem ebenfalls noch deutlich teureren Core i7-870 (2,93 GHz / 3,6 GHz Turbo / Quad-Core + HT). Bei multithreaded-optimierten Anwendungen liegen beide Prozessoren auf einem Niveau. Einen Core i7-920 hat der Phenom II X6 1090T in allen Benchmarks mehr als ebenbürtig. Wie üblich bei AMDs Black Editions, besitzt auch der neue Hexa-Core-Prozessor keinen festen Multiplier. Experimentierfreudige Anwender können so die Taktfrequenz der einzelnen Kerne noch weiter hochtreiben.

Bildergalerie: Benchmarks Phenom II X6 1090T
SYSmark2007 Preview - Overall
Der Phenom II X6 1090T liegt sechs Prozent vor dem Phenom II X4 965 (Quad-Core / 3,4 GHz). Die zwei zusätzlichen Kerne des Hexa-Core-Prozessors sind daran aber nur unwesentlich beteiligt, Multithread-optimierte Software kommt in den Workloads zu wenig vor. Die höhere Performance ermöglicht die Turbo CORE Technologie des Phenom II X6 1090T – sind nur maximal drei Kerne ausgelastet, so arbeiten diese mit 3,6 statt 3,2 GHz Taktfrequenz.
SYSmark2007 Preview - Office Productivity
Bei typischen Office-Applikationen liegt das Leistungsvermögen der sechs Kerne des Phenom II X6 1090T überwiegend brach. Durch Turbo CORE arbeitet die CPU trotzdem schneller als der 3,4-GHz-Quad-Core-Prozessor Phenom II X4 965.
SYSmark2007 Preview - E-Learning
Zwei Kerne genügen in diesem Szenario – der Core i5-661 kommt fast an das Leistungsvermögen des Hexa-Core-Modells Core i7-980X heran.
SYSmark2007 Preview - Video Creation
Bei der Videobearbeitung werden alle Kerne der Prozessoren nur partiell genutzt. Das Thread-Switching durch die zusätzlichen Kerne des Core i7-980X verursacht bei vielen Teilen des Workloads zusätzlich Overhead gegenüber dem Quad-Core-Extreme 975, der etwas schneller ist. Durch das zusätzliche Hyper-Threading arbeitet der Core i7-980X mit 12 Threads – zuviel für diesen Workload. Bei AMD setzt sich der Phenom II X6 1090T ( 6 Threads) allerdings vom 965er Quad-Core-Phenom ab – hier ist der Overhead weniger ausgeprägt als bei 12 Threads.
SYSmark2007 Preview - 3D Modeling
Intels teure Extreme Editions liegen wieder in Führung. Allerdings liegen die vielen Kerne (plus Hyper-Threading) der CPUs meist brach. Deshalb positioniert sich auch der Core i5-661 mit Dual-Core-Technologie (plus Hyper-Threading) auf dem Niveau des Phenom II X6 1090T. Die neue AMD-CPU kann sich trotzdem vom Phenom II X4 965 absetzen – auch dank Turbo CORE.
PCMark Vantage - Overall
Intels Core i7-980X Extreme setzt sich deutlich an die Spitze. Zwar arbeiten die Programme parallel, die einzelnen Anwendungen nutzen aber kein massives Multithreading. Durch seine hohe Taktfrequenz, dem großen L3-Cache sowie vor allem der zusätzlichen AES-Befehlserweiterung arbeitet der Hexa-Core-Prozessor trotz unausgelasteter Kerne am schnellsten.
PCMark Vantage - Communications
Massives Multitasking, bei dem die parallelen Programme auch unter Last sind, findet in diesem Szenario nicht statt. Aber durch die Verschlüsselungs- und Entpackungs-Workloads profitieren der Core i7-980X Extreme und der Core i5-661 sehr gut von ihrer neuen AES-Befehlssatz – ohne angepasste Software. Beim ebenfalls mit 32-nm-Westmere-Architektur ausgestatteten Core i3-530 hat Intel das AES-Feature deaktiviert. AMDs Phenom II X6 1090T positioniert sich über dem teureren Core i7-870.
PCMark Vantage - Productivity
Büroübliche Arbeiten erledigt der Phenom II X6 1090T sehr flott. Allerdings ist der Prozessor für typische Office-PCs deutlich überdimensioniert, wie auch Intels Extreme Editions. Die AMD-CPUs bieten die Leistung der Core i7 Extreme Editions allerdings für deutlich weniger Geld.
SunGard ACR 3.0 - Monte Carlo - Calculation Time
Bei der Multithread-optimierten Monte-Carlo-Simulation muss sich der Phenom II X6 1090T nur den teuren Extreme Editions geschlagen geben. Gegenüber dem Phenom II X4 965 arbeitet der Hexa-Core-AMD-Prozessor 37 Prozent schneller. Turbo CORE ist durch die Auslastung aller Kerne nicht aktiv – die Taktfrequenz des Phenom II X6 1090T bleibt bei 3,2 GHz.
CINEBENCH 10 - Rendering One CPU
Beim Rendering wird jetzt nur ein Prozessorkern verwendet. Die Top 4 in der Rangliste arbeiten durch ihren Turbo Mode mit bis zu 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Topmodell, der Phenom II X6 1090T Black Edition, erhöht durch Turbo CORE die Taktfrequenz von 3,2 auf 3,6 GHz. Entsprechend setzt sich die Hexa-Core-CPU um fast fünf Prozent vom Phenom II X4 965 Black Edition (3,4 GHz) ab.
CINEBENCH 10 - Rendering Multiple CPUs
Jetzt nutzt CINEBENCH alle verfügbaren Prozessorkerne. Der Phenom II X6 1090T arbeitet auf dem Leistungsniveau des Core i7-870, der wesentlich teurer ist. Ein Klasse für sich ist der Core i7-980X, der insgesamt zwölf Thread parallel verarbeitet.
CINEBENCH 11.5 - Rendering One CPU
Wird nur ein Prozessorkern verwendet, so liegen das Dual-, Quad- und Hexa-Core-Modell von Intel auf einem Niveau. Durch den Turbo Mode arbeiten alle mit 3,6 GHz Taktfrequenz. Auch AMDs Phenom II X6 1090T arbeitet durch Turbo CORE mit 3,6 GHz Taktfrequenz. Entsprechend liegt der Hexa-Core-Prozessor (3,2 GHz Grundtaktfrequenz) vor dem 3,4-GHz-Quad-Core-Modell Phenom II X4 965.
CINEBENCH 11.5 - Rendering Multiple CPUs
Werden alle Kerne genutzt, so arbeitet der Phenom II X6 1090T 41 Prozent schneller als das Quad-Core-Modell Phenom II X4 965. Damit schafft AMDs Hexa-Core-Prozessor fast die Renderleistung von Intels Core i7-975 Extreme.
3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max - Rendering - Scene Space_Flyby
Beim Rendering setzt der Phenom II X6 1090T seine sechs Kerne gewinnbringend ein. Der Athlon II X4 620 (2 MByte L2-Cache) fällt gegenüber dem Phenom II X4 910e (2 MByte L2-Cache plus 6 MByte L3-Cache) etwas zurück. Die Größe des Render-Workloads ist hier maßgebend, ob die Puffer langsame Speicherzugriffe weitgehend abfangen können.
3ds Max 2010 - SPECapc for 3ds Max -Rendering - Scene Underwater_Escape
Bei diesem Render-Workload wird vermehrt Speicher benötigt. Entsprechend zieht der Phenom II X4 910e dem Athlon II X4 620 (kein L3-Cache) etwas deutlicher davon. Auch der Core i7-870 (8 MByte L3-Cache) überholt den Phenom II X6 1090T (6 MByte L3-Cache).
Apple iTunes 8.2 - convert wav to mp3
Beim Konvertieren nutzt iTunes nur zwei Threads. Entsprechend setzt der Phenom II X6 1090T hier seine Turbo CORE-Technologie (erhöht von 3,2 auf 3,6 GHz) gewinnbringend gegenüber dem Phenom II X4 965 (3,4 GHz) ein.
iTunes 8.2 - HD-Video to iPod-iPhone
Wie beim Audio-Enkodieren nutzt iTunes nur zwei Threads.
SPECviewperf 10 - Pro/ENGINEER
Multi-Core nutzt hier nichts. Dafür profitieren CPUs, denen hohe Speicherbandbreiten und Taktfrequenzen zur Verfügung stehen. Mehr Cache nutzt deshalb nur wenig. Die Core-i7-900-CPUs sind bei diesem Benchmark durch ihre drei Speicher-Channels im Vorteil. Entsprechend überholt auch der Core i7-920 trotz geringerer Taktfrequenz den Core i7-870, dem nur zwei Speicher-Channels zur Verfügung stehen.
3DMark Vantage - Overall
Das Gesamtergebnis des Benchmarks setzt sich aus einer Grafik- und CPU-Wertung zusammen.
3DMark Vantage - GPU
Die extrem aufwendigen Grafikszenarien von 3DMark Vantage bringen die verwendete GeForce GTX285 an ihr Limit. Unterschiedliche Prozessoren erwirken nur geringe Unterschiede in der Grafik-Performance.
3DMark Vantage - CPU
Bei den AI- und Physics-Berechnungen setzt sich der Core i7-980X Extreme durch seine sechs Rechenkerne deutlich an die Spitze. Ein Teiltest des CPU-Szenarios (CPU-Test 2) lastet die Kerne extrem aus. So erreicht der Core i7-870 bei deaktivierten Hyper-Threading (HT) 49235 Punkte. Entsprechend überholt bei dem Multithread-Test der Core i5-750 (kein HT) auch den Core i7-920 (mit HT). Der Phenom II X6 1090T liegt nur knapp vor dem Phenom II X4 965. Während die Hexa-Core-CPU im ersten Teiltest satte 51 Prozent schneller ist als der 965er, liegen beide Prozessoren im zweiten Teiltest gleichauf. Der Phenom II X6 hat in unserer Testkonfiguration hier ein Problem (Mainboard mit Beta-BIOS für Turbo CORE-Support).
Crysis - 800x600 Low Quality - Mittlere fps - AA off
Bei der niedrig eingestellten Grafikqualität werden die Prozessoren am stärksten belastet. Der Core i7-980X Extreme kann sich auch deutlich vom vierkernigen Core i7-975 Extreme absetzen. AMDs Phenom-Modelle liegen chancenlos zurück.
Crysis - 1024x768 Medium Quality - Mittlere fps - AA off
Unverändert liegen Intels Core i5- und Core i7-Prozessoren in Führung. AMDs Phenom-Topmodelle liegen auf einem Leistungsniveau. Wie sich der L3-Cache hier auswirkt, zeigt sich ebenfalls bei den AMD-CPUs: Der Athlon II X4 620 ohne L3-Cache erreicht bei der 1024er Auflösung 13 Prozent geringere Frameraten als der Phenom II X4 910e mit 6 MByte L3-Cache.
Crysis - 1280x1024 High Quality - Mittlere fps - AA off
Die Unterschiede zwischen den CPUs minimieren sich bei der hohen Auflösung und hohen Detail-Einstellung – mit den Extreme Editions weiterhin in Führung.
Energieverbrauch Plattform - Leerlauf -Energieschema Höchstleistung
Läuft nur der Windows-Desktop ohne CPU-Belastung, so liegen die beiden Socket-AM3-CPUs mit 125 Watt TDP auf einem Niveau. Der 65-Watt-Prozessor Phenom II X4 910e zeigt sich schon deutlich genügsamer. Beim verwendeten Energieschema „Höchstleistung“ nutzen die CPUs ihre Powermanagment-Features wie Cool’n’Quiet (AMD) und SpeedStep (Intel) nicht.
Energieverbrauch Plattform - Leerlauf - Energieschema Ausbalanciert
Bei den Intel-CPUs sinkt der Energiebedarf im Leerlauf mit SpeedStep nur marginal, weil bei den Prozessoren bereits andere Powersave-Technologien greifen. SpeedStep hilft bei den Intel-CPUs Energie zu sparen, wenn die Prozessorauslastung im Bereich von 10 bis 50 Prozent liegt. AMDs Athlon-II- und Phenom-II-Modelle sparen mit Cool’n’Quiet jedoch deutlich Energie – die 965er Black Edition spart sogar knapp 30 Watt.
Energieverbrauch Plattform - Volllast - Rendering
Unter Last benötigt die Socket-AM3-Plattform Gigabyte 890GPA-UD3H mit dem Hexa-Core-Prozessor Phenom II X6 1090T trotz zweier zusätzlicher Kerne nur geringfügig mehr Energie als mit dem Phenom II X4 965. Beide CPUs sind mit 125 Watt TDP spezifiziert.
Energieverbrauch Plattform - Volllast - Crysis 1280x1024 High
Bei hoher Grafiklast wird die Rechenkraft des Hexa-Core-Prozessors Phenom II X6 1090T - und somit auch dessen TDP - nicht voll ausgenutzt. Entsprechend agiert die 45-nm-CPU sogar etwas sparsamer als der Phenom II X4 965, dessen vier Kerne höher ausgelastet sind.

Energieeffizienz: AMD stuft den Phenom II X6 1090T wie das 3,4-GHz-Quad-Core-Modell Phenom II X4 965 mit 125 Watt TDP ein. Allerdings setzt der Hexa-Core-Prozessor auf ein neues E0-Stepping. So gelingt AMD mit dem Phenom II X6 1090T eine deutlich höhere Energieeffizienz. Denn neben der höheren Performance bleibt die Energieaufnahme unter Last mit sechs Watt mehr praktisch identisch zum Phenom II X4 965. Bei 3D-Anwendungen, bei der die CPU nicht voll ausgelastet ist, benötigt das Socket-AM3-System mit dem Phenom II X6 1090T sogar etwas weniger Energie wie mit dem 965er. Auch im Leerlauf zeigt unsere Testplattform Gigabyte 890GPA-UD3H mit dem Sechskerner und 965er eine ähnliche Energieaufnahme. Intels LGA1156-Plattform mit dem Core i7-870 zeigt sich allerdings in allen Bereichen nochmals deutlich sparsamer.

Fazit

AMDs Phenom II X6 1090T überzeugt mit hoher Performance und einem dafür sehr attraktiven Preis. Für knapp 300 Euro (Stand: 27.04.10) erhält der Anwender bei multithreaded programmierten Anwendungen eine Leistung, die auf dem Niveau des zirka 500 Euro teuren Core i7-870 liegt. Durch die neue Turbo CORE Technologie liefert der Phenom II X6 1090T auch bei nicht für Multi-Core-CPUs optimierten Programmen eine gute Performance, die über dem Niveau des eigenen Quad-Core-Topmodells liegt.

Trotz hoher Taktfrequenz, sechs Kernen und 45-nm-Fertigungstechnologie bleibt die Energieaufnahme im Bereich des Phenom II X4 965 – eine beachtliche Leistung, die AMD mit dem neuen E0-Stepping des Phenom II X6 1090T erreicht.

Mit seinem neuen Hexa-Core-Prozessor agiert AMD nun auch im Preissegment bis 300 Euro sehr konkurrenzfähig. Mehr Performance ist auch bei Intel für dieses Geld schwer zu finden. (cvi)

Bildergalerie: Desktop-Prozessoren im Überblick
Core i7-3770K:
Der Quad-Core-Prozessor mit Ivy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,5 GHz Basistaktfrequenz, per Turbo sind maximal 3,9 GHz möglich. Neben 8 MByte L3-Cache ist auch die integrierte Grafik-Engine HD 4000 auf dem 22-nm-Die integriert.
Intel Core i7-3820:
Der Prozessor mit Sandy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,6 GHz Basistaktfrequenz. Im Turbo Mode werden es bis zu 3,9 GHz. Dem LGA2011-Modell stehen vier Kerne sowie 10 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Core i7-3960X:
Der Prozessor mit Sandy-Bridge-Architektur arbeitet mit 3,3 GHz Grundtaktfrequenz. Im Turbo Mode werden bis zu 3,9 GHz erreicht. Durch die Hexa-Core-Technologie plus Hyper-Threading kann die CPU zwölf Threads parallel bearbeiten.
AMD A8-3850:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket FM1 arbeitet mit 2,9 GHz Taktfrequenz. Pro Kern steht der CPU ein 1024 KByte großer L2-Cache zur Verfügung. Auf dem Siliziumplättchen befindet sich auch die Grafik-Engine Radeon HD 6550D.
AMD FX-8150:
Die 8-Core-CPU mit Bulldozer-Architektur ist für den Socket AM3+ ausgelegt. Die CPU arbeitet mit einer Grundtaktfrequenz von 3,6 GHz. Der FX-8150 kann durch die Turbo CORE-Technologie die Taktfrequenz auf bis zu 4,2 GHz erhöhen.
Core i7-990X Extreme:
Der Hexa-Core-Prozessor für den Socket LGA1366 beherrscht durch sein zusätzliches Hyper-Threading insgesamt 12 Threads. Die Grundtaktfrequenz von 3,46 GHz wird durch Turbo Mode auf bis zu 3,73 GHz erhöht. Den sechs Kernen steht ein 12 MByte fassender gemeinsamer L3-Cache zur Verfügung. Intel spezifiziert den TDP der CPU auf 130 Watt.
Core i5-2500K:
Die Sockel-1155-CPU besitzt vier Kerne, aber kein Hyper-Threading. Durch die Sandy-Bridge-Architektur ist auch die Grafik-Engine auf dem 32-nm-Die integriert. Die Grundtaktfrequenz von 3,3 GHz erhöht sich mit der Turbo-Technologie auf bis zu 3,7 GHz. Der Last Level Cache, den CPU und Grafik gemeinsam nutzen, ist 6 MByte groß. Als K-Variante verfügt die CPU über freie Multiplier.
Core i7-2600K:
Der Quad-Core-Prozessor mit Hyper-Threading für den Sockel 1155 basiert auf der Sandy-Bridge-Architektur. Die Grundtaktfrequenz von 3,4 GHz kann die Turbo-Technologie auf 3,8 GHz erhöhen. In der CPU ist die HD Graphics 3000 integriert. Grafik und CPU besitzen einen gemeinsamen Last Level Cache von 8 MByte Größe. Die K-Version besitzt freie Multiplier.
Phenom II X6 1090T Black Edition:
AMDs Hexa-Core-Prozessor arbeitet mit 3,2 GHz Grundtaktfrequnenz. Durch Turbo CORE können drei Kerne mit bis zu 3,6 GHz hochtakten. Die Socket-AM3-CPU ist im 45-nm-Verfahren gefertigt und besitzt einen TDP-Wert von 125 Watt. Allen sechs Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte großer L3-Cache zur Verfügung.
Phenom II X4 910e:
AMDs Quad-Core-Prozessore für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz. Das „e“ in der Modellnummer kennzeichnet die stromsparende Ausführung mit 65 Watt TDP.
Athlon II X4 620:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz. Jeder Kern besitzt einen 512 KByte fassenden L2-Cache. Auf einen L3-Cache verzichtet das Quad-Core-Einsteigermodell.
Core i7 920:
Der Quad-Core-Prozessor mit Nehalem-Architektur arbeitet mit 2,67 GHz Taktfrequenz. Die 45-nm-CPU für den Sockel LGA1366 steuert über den integrierten Speicher-Controller drei DDR3-1066-Channels an.
Core i7 965 Extreme:
Die Quad-Core-CPU mit Hyper-Threading lässt die vier Kerne mit 3,20 GHz arbeiten. Für die Kommunikation mit der Peripherie sorgt das neue QuickPath-Interface des LGA1366-Prozessors.
Core 2 Duo E7200:
Der 45-nm-Dual-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 2,53 GHz Taktfrequenz und einem FSB1066. Den beiden Kernen stehen insgesamt 3 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8400:
Die Dual-Core-CPU für den Socket LGA775 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Beiden Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8500:
Der 45-nm-Dual-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,16 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Den beiden Kernen stehen insgesamt 6 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core 2 Duo E8600:
Die 45-nm-Dual-Core-CPU für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,33 GHz Taktfrequenz und einem FSB1333. Beide Kerne greifen auf einen 6 MByte großen L2-Cache zurück.
Core 2 Quad Q6600:
Der Quad-Core-Prozessor mit 2,40 GHz Taktfrequenz setzt sich aus zwei Dual-Core-Dies zusammen. Die FSB1066-CPU für den Sockel LGA775 verfügt über insgesamt 8 MByte L2-Cache.
Core 2 Quad Q9450:
Die vier Kerne der 45-nm-CPU arbeiten mit 2,67 GHz Taktfrequenz. Insgesamt stehen der LGA775-CPU 12 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core i5-661:
Die Dual-Core-CPU für den Socket LGA1156 arbeitet mit der 32-nm-Westmere-Architektur. Neben dem 3,33-GHz-Prozessor-Die beherbergt das Gehäuse auf einem separaten Die die Grafik-Engine.
Core i5-750:
Der LGA1156-Prozessor ist im 45-nm-Technologie gefertigt. Die Quad-Core-CPU arbeitet mit 2,66 GHz Grundtaktfrequenz und verfügt über einen 8 MByte Shared L3-Cache.
Core 2 Extreme QX9650:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Insgesamt verfügt die CPU über 12 MByte L2-Cache – pro Dual-Core-Die sind es 6 MByte.
Core 2 Extreme QX9770:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel LGA775 arbeitet mit 3,2 GHz Taktfrequenz und einem FSB1600. Den vier Kernen stehen insgesamt 12 MByte L2-Cache zur Verfügung.
Core i7-870:
Der Quad-Core-Prozessor für den Socket LGA1156 arbeitet mit 3,33 GHz Grundtaktfrequenz. Die CPU kann durch das zusätzliche Hyper-Threading acht Thread parallel bearbeiten.
Phenom II X2 550 Black Edition:
Der Dual-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 3,1 GHz Taktfrequenz. Jedem Kern steht ein 512 KByte L2-Cache sowie der Shared L3-Cache mit 6 MByte zur Verfügung.
Athlon II X2 250:
Die Dual-Core-Einsteiger-CPU für den Socket AM3 arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Jeder Kern kann auf einen dedizierten 1 MByte großen L2-Cache zurückgreifen. Auf einen L3-Cache muss der 45-nm-K10-Prozessor allerdings verzichten.
Phenom II X4 810:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Socket AM3 arbeitet mit 2,6 GHz Taktfrequenz und 4 MByte L3-Cache. Der integrierte Speicher-Controller kann DDR2-1066- und DDR3-1333-DIMMs ansteuern. AM3-CPUs sind gegenüber den Phenoms für den Sockel AM2+ durch zwei fehlende Pins zu erkennen (rote Kreise).
Phenom II X3 720 Black Edition:
Der Triple-Core-Prozessor mit 45-nm-Technologie arbeitet mit 2,8 GHz Taktfrequenz (freier Multiplier) und 6 MByte L3-Cache. Die Socket-AM3-CPU mit DDR3-1333-Speicher-Controller ist abwärtskompatibel zum Socket AM2+.
Phenom II X4 940:
Der 45-nm-Quad-Core-Prozessor für den Socket AM2+ arbeitet mit 3,0 GHz Taktfrequenz. Allen Kernen steht ein gemeinsamer 6 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Phenom X3 8450:
Die drei Kerne der 65-nm-CPU arbeiten mit 2,1 GHz Taktfrequenz. Den für alle Kerne gemeinsamen L3-Cache dimensioniert AMD auf 2 MByte.
Phenom X3 8750:
Der 65-nm-Triple-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,4 GHz Taktfrequenz. Den drei Kernen steht ein gemeinsamer 2 MByte L3-Cache zur Verfügung.
Phenom X4 9850 Black Edition:
Der 65-nm-Quad-Core-Prozessor für den Sockel AM2+ arbeitet mit 2,5 GHz Taktfrequenz. Der Multiplier der Black Edition ist frei wählbar.
Produktdaten

Produkt

Phenom II X6 1090T Black Edition

Hersteller

AMD

Steckplatz

Socket AM3, kompatibel zu Socket AM2+

Taktfrequenz

3,20 GHz / 3,60 GHz Turbo

Anzahl CPU-Kerne

6

Cache

512 KByte L2 pro Kern, 6 MByte Shared L3-Cache

Befehlssätze

MMX, SSE, SSE2, SSE3, SSE4a

TDP

125 Watt

Virtualisierung

AMD-V

Unterstützter Speicher

DDR2-1066, DDR3-1333

Fester Multiplier

Nein

Taktfrequenz HT-Link

2000 MHz

Preis (Stand: 27.04.10)

295 Euro

Alternativen

Wer bereit ist, 950 Euro auszugeben, für den lässt sich Intels Hexa-Core-CPU Core i7-980X Extreme Edition ohne Einschränkungen empfehlen. Wer auf höchste Performance bei multithread-optimierten Anwendungen allerdings nicht angewiesen ist, für den empfiehlt sich im LGA1366-Sockel der für zirka 250 Euro (Stand: 27.04.10) erhältliche Core i7-930 mit Quad-Core (plus HT) und 2,8 GHz Taktfrequenz.

Noch attraktiver vom Preis-/Leistungsverhältnis ist der Core i7-860 für die günstigere LGA1156-Plattform. Dass die ebenfalls zirka 250 Euro teure CPU nur zwei DDR3-1333-Channels statt drei DDR3-1066-Channels (LGA1366) ansteuert, macht sich in der Performance bei Desktop-Applikationen kaum bemerkbar. AMDs Phenom II X6 1090T für knapp 300 Euro kann in der Performance aber sowohl mit dem Core i7-930 als auch dem Core i7-860 sehr gut mithalten.

Für günstige und dennoch leistungsfähige Office-PCs empfehlen wir dagegen den Core i5-661 für zirka 180 Euro. Im typischen Applikationsmix, der bei den meisten Office-Arbeiten vorkommt, arbeitet der Core i5-661 mit zwei Kernen und Hyper-Threading fast auf dem Leistungsniveau des Core i5-750 mit vier Kernen. Allerdings erhält der Anwender beim Core i5-661 im Vergleich zum etwa gleich teuren Core i5-750 gleich noch die Grafik „gratis“ dazu. Zudem geht die LGA1156-Plattform bei Verwendung der im Prozessor integrierten Grafik äußerst genügsam mit der Energie um.

Sollte es eine günstige AMD-basierende Socket-AM3-Plattform sein, so empfehlen wir den Phenom II X4 945 für zirka 130 Euro. Die CPU kann zwar in der Leistungsfähigkeit mit Intels LGA1156/1366-Prozessoren überwiegend nicht mithalten, der Preis ist jedoch sehr attraktiv.

Zusätzliche Information für die Kaufentscheidung eines Desktop-Prozessors finden Sie bei TecChannel im Artikel Ratgeber: Die richtige Desktop-CPU. (cvi)